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[REZENSION] Die Magnatin

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Die Magnatin
Autor: Bettina Szrama
Übersetzer: -/-
Verlag: Acabus
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 320 Seiten


Autor:
Bettina Szrama, geboren in Meißen, ist Dipl.-Agraringenieurin und absolvierte nach Führungspositionen in der Landwirtschaft 1991 ein Literaturstudium an der Schule des Schreibens (Axel Andersson Akademie) in Hamburg. Danach journalistische Tätigkeiten für Regionalzeitungen und Tierzeitschriften, Sachbücher und seit 1994 verstärkte belletristische Aktivitäten.
Mitglied im FDA – Freier Deutscher Autorenverband Niedersachsen, im Quo Vadis – Autorenkreis Historischer Roman, im Syndikat e.V. Verein zur Förderung deutschsprachiger Kriminalliteratur und bei der VG Wort – Verwertungsgesellschaft Wort

DIE MAGNATIN

Kurz vor Ende des 17. Jahrhunderts sieht Susanna von Weißenborn ihr Glück am Hofe der ungarischen Gräfin Elisabeth Bárthory-Nádasdy. Scheinbar geblendet merkt sie nicht was wirklich vor sich geht. Trotz dessen, dass ihr grausame Dinge widerfahren, ist sie noch immer nicht gewillt einzusehen, dass es ein Fehler war an diesen Hof zu gehen. Muss es erst zum Äußersten kommen, damit sie die Tragweite ihrer Entscheidung erkennen kann?

Historische Romane gibt es einige, manche halten sich sehr an die Realität, andere arbeiten eher fiktional, doch egal für welche Weise der Autor sich entschieden hat, meist erhält man einen Blick von außen auf das Geschehen. Hier jedoch wird man mitgenommen in die Untiefen der menschlichen Seele. Susanna erzählt ihre Geschichte auf eine solch lebendige und authentische Art und Weise, dass man beinahe das Gefühl hat direkt neben ihr zu stehen. Einerseits faszinierend, andererseits aber auch erschreckend, bedenkt man die Vorkommnisse am Hofe der ungarischen Gräfin.

Sprachlich ist das Werk flüssig lesbar, einzig inhaltlich muss man ob der Taten Elisabeths möglicherweise doch das ein oder andere Mal schlucken. Trotzdem ist man auf eine gewisse Weise angetan von der Geschichte, dass man sich nicht abwenden kann, egal wie grausam ihr Vorgehen auch gewesen sein mag. Denn die Autorin schafft es, den Leser dazu zu bringen, auch hinter die Fassade schauen zu wollen, hier spürt man die vorgelagerte, sehr gute Recherche mehr als deutlich. Man sieht demnach den Menschen, der diese Handlungen ausführt nicht einfach als „Bestie“ an, sondern möchte erfahren welche Hintergründe eventuell dafür verantwortlich gewesen sind, dass geschah was nun einmal geschah.

Überhaupt ist man spätestens nach der Lektüre geneigt, sich eingehender mit den damaligen Geschehnissen zu beschäftigen und auseinander zu setzen. Es liegt hier also kein Roman vor, den man am Ende einfach zuklappt, er wirkt eindeutig nach, und das nicht nur ein paar Stunden oder Tage. Wie eingangs erwähnt, historische Romane gibt es einige, man muss es schaffen aus der Masse herauszustechen. Das ist hier zweifelsohne gelungen, wenn auch manchmal mit unschönen Fakten, doch die Realität birgt nun einmal auch grausame Wahrheiten.

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