Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Erik Albrodt
Sprecher: Katja Brügger, Liane Rudolph, Sascha von Zambelly u.a.
Verlag: Contendo Media
Reihe: Insel-Krimi 3
empfohlenes Lesealter: ab 16 Jahren
Ausführung: Hörspiel, ca. 70 Minuten, 1 CD
EISENHUT UND SYLTER SPITZE
Marga Neumann wird von vermeintlichen Mitarbeitern der Stadtwerke darum gebeten ihr Haus für eine Weile zu verlassen, es hätte ein Gasleck gegeben. Doch verfolgen die zwielichtigen Gesellen einen ganz anderen Plan, bei dem ihnen die alte Dame im Weg wäre. Diese allerdings ist nicht auf den Kopf gefallen und heckt mit ihrer Freundin Hedwig und dem Postboten Harald einen raffinierten Plan aus…
Andere Insel, anderer Autor, andere Protagonisten – beim dritten Insel-Krimi ist alles ein bisschen anders, denn nicht nur die bereits bekannten Figuren Arne Brekewoldt und Nele Röwekamp „fehlen“, auch stehen dieses Mal keine Ermittlungen seitens der Polizei im Vordergrund. Das würde im vorliegenden Fall auch keinen Sinn ergeben, hier ist schnelles, aber überlegtes, Handeln gefragt, sonst kommen die Gauner doch noch ungeschoren davon.
Der Hörer bemerkt sogleich negative Schwingungen als es zur ersten Begegnung zwischen Marga und einem Bauarbeiter kommt. Allerdings ahnt man zu diesem Zeitpunkt noch nicht welches Motiv hier zugrunde liegt. Vorstellbar wäre einiges, jedoch einzig auf Spekulationen aufgebaut, konkrete Hinweise fehlen zunächst. Interessant wird es als die Dame des Hauses offenbart den Grund für das Eindringen der Männer zu kennen. Nicht nur für ihre Freunde eine Überraschung. Das Dreiergespann greift alsbald in die Vollen, um den Übeltätern selbst das Handwerk zu legen.
Der Hörer verfolgt sämtliche Aktionen mit einer gewissen Skepsis ob der kontinuierlich drohenden Gefahr. So ist man schlussendlich hin- und hergerissen zwischen Unverständnis des eigenmächtigen Handelns der Protagonisten und Anerkennung des mutigen und gleichzeitig charmant-humoristischen Agierens. Nichtsdestotrotz bleibt ein Fünkchen Hoffnung im Hinterkopf, dass es auch einen möglichen Plan B gibt, den der Hörer vielleicht nicht kennt.
Wieder einmal zeigt sich, dass man auch im hohen Norden nicht vor Verbrechen gefeit ist, und doch scheint alles ein bisschen weniger schlimm als in anderen Teilen des Landes – das mag aber auch nur verklärte Einbildung sein.
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