Rezension

[REZENSION] Feuerwerk mit Todesfolge

Redakteur: Anette Leister

Titel: Feuerwerk mit Todesfolge (OT: Jolly foul play)
Autor: Robin Stevens
Übersetzer: Nadine Mannchen
Verlag: Knesebeck
Reihe: Ein Fall für Wells & Wong 4
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 288 Seiten
Autor:
Robin Stevens wurde zwar in Kalifornien geboren, wuchs aber in einem College in Oxford, gleich neben dem Wohnhaus von Alice im Wunderland, auf. Schon in frühester Kindheit wollte sie entweder Hercule Poirot oder Agatha Christie werden. Als das mit dem beeindruckenden Schnauzbart nichts wurde, entschied sie sich für eine Karriere als Krimiautorin.
https://robin-stevens.co.uk/
 

FEUERWERK MIT TODESFOLGE
 

Nach den beiden Abstechern in Daisys Zuhause und an Bord des Orient Express, ist der Ort des aktuellen Verbrechens, und dem mittlerweile vierten Fall für die Detektei Daisy Wells und Hazel Wong, ihre Mädchenschule Deepdean, an der die beiden ihren ersten Fall lösten und der die Wiege für die Detektei war.

Die jüngeren Klassen des Mädcheninternats werden von einer Gruppe älterer schikaniert – der Schulsprecherin Elizabeth und den ihr unterstellten Aufsichtschülerinnen. In der Bonfire Night, die in einem großen Feuerwerk ihren Abschluss findet, wird Elizabeth tot neben einem Rechen aufgefunden. Ist es tatsächlich nur ein unglücklicher Unfall, wie es im ersten Moment den Anschein hat oder steckt mehr dahinter?
Tatsächlich gibt es etliche Schülerinnen an der Schule, die Elizabeth den Tod gewünscht hätten, und mit ihren Aufsichtschülerinnen sogar fünf Verdächtige, die die Gelegenheit zum Mord gehabt hätten.
Neben den täglichen Schikanen, die Elizabeth in ihrer Tätigkeit als Schulsprecherin an den jüngeren Schülerinnen ausgeübt hat, taucht kurz nach ihrem Ableben Zettel für Zettel ein Buch übler Geheimnisse auf, in dem Elizabeth intime Details ihrer Mitschüler gesammelt hat. Damit ist für Daisy und Hazel klar, es muss Mord gewesen sein und dieser muss schnell aufgeklärt werden, bevor das Netz aus Intrigen und Geheimnissen ein mögliches zweites Opfer fordert!

Zunächst dachte ich, dass mich der vierte Fall von Daisy und Hazel möglicherweise nicht so stark fesseln könnte wie die bisher erschienenen Geschichten rund um ihre Detektei, da mit Deepdean zum ersten Mal ein Schauplatz zum zweiten Mal als Tatort in dieser Buchreihe herhalten muss.
Dies hat sich zum Glück als unberechtigte Befürchtung herausgestellt, da Robin Stevens zum einen auf altbewährte Mittel der Vorgänger zurückgreift, aber auch neue Impulse ins Spiel bringt.
Die Detektei Wells & Wong ist im Gegensatz zu den ersten Alleingängen der beiden Mädchen gewachsen. Hazel schreibt in ihren Briefen an Alexander – ihrer Bekanntschaft aus „Mord erster Klasse“ – Details zum aktuellen Fall, so dass die Sichtweise eines außenstehenden zu ihren eigenen hinzukommt, des weiteren beziehen Daisy und Hazel nun ihre Freundinnen und Zimmergenossinnen Küks, Kitty und Lavinia in ihre Ermittlungen mit ein.

Daisy fällt es sichtlich schwer mit anderen zusammenzuarbeiten, und auch die Freundschaft zu Hazel sieht sich in diesem Fall einer schweren Probe unterzogen, aber Daisy ist sichtlich reifer und vernünftiger in ihrer Denkweise geworden und es macht Spaß der Entwicklung der jungen Heldinnen innerhalb dieser Buchreihe zu folgen.

Obwohl es von Beginn an nur fünf Verdächtige für den Mord an der Schulsprecherin Elizabeth Hurst gibt, rätselt man bis zum Ende mit, wer die Tat begangen hat. Denn nicht nur, dass alle fünf ein Motiv für die Tat hätten, lässt Robin Stevens lange offen, wer vom Verdacht ausgeschlossen werden kann. Und als es dann endlich soweit ist, dass Verdächtige nach und nach ein Alibi erhalten, schafft sie es mehrfach von eigentlichen Täter abzulenken und die Auflösung fast bis zur letzten Seite hinauszuzögern.

Trotz dessen die Reihe nun mittlerweile vier Bände umfasst, begeistert sie mich immer wieder von neuem. Seien es die Fälle oder die Weiterentwicklung der Charaktere, das englische Flair der dreißiger Jahre, oder die historischen Fakten, die Robin Stevens in die fiktive Geschichte ihrer Figuren einbezieht. Zum Ende erhält der Leser einen kleinen Einblick in den Handlungsort des fünften Falls. Auf eine Einladung Alexanders hin werden die beiden Mädchen nach Cambridge reisen und wer die beiden von Anfang an begleitet hat, weiß eins mit absoluter Sicherheit: egal wo es Wells & Wong hin verschlägt, der nächste Fall, der gelöst werden muss, ist nicht weit entfernt!

 

Reihen-Info:
Murder most unladylike (Mord ist nichts für junge Damen)
Arsenic for tea (Teestunde mit Todesfall)
First class murder (Mord erster Klasse)
Jolly foul play (Feuerwerk mit Todesfolge)
Mistletoe and murder (Mord unterm Mistelzweig, September 2018)
Cream buns and crime: A murder most unladylike collection (Mordfälle und Sahnetörtchen: Alles über Wells & Wong, September 2018)
A spoonfull of murder
BOOK 7 COMING SOON

 

 
MUSS ICH HABEN!

 

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