Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Erica Spindler
Übersetzer: Kerstin Fricke
Verlag: Bastei entertainment
Reihe: -/-
Ausführung: eBook, 330 Seiten
UND NIEMAND SOLL DIR VERGEBEN
Ein einschneidendes Ereignis in ihrer Jugend stellt für Miranda den Wendepunkt ihres Lebens dar. Jetzt, nach vielen Jahren im Polizeidienst, scheint sich plötzlich der Schleier der Vergangenheit zu lüften. Die Hinweise verdichten sich, dass es sich bei dem brutal zugerichteten Opfer um ihren damaligen Peiniger handelt. Allerdings rückt Miranda dadurch auch sogleich ins Visier der Ermittlungen – als potentielle Verdächtige.
Alles beginnt mit der Darstellung der verstörenden Erlebnisse der jungen Miranda. Für den Leser ist somit gleich klar, dass diese einen Bezug zu ihrem aktuellen Fall haben werden. In welcher Form erschließt sich allerdings erst im weiteren Verlauf. Je mehr man von der verhängnisvollen Nacht erfährt, desto stärker erscheint einem die Hauptperson, die gekämpft, gelitten, aber dennoch nie aufgegeben hat. Das Geschehen entwickelt sich jedoch immer mehr dahingehend, dass sie wieder einmal auf sich allein gestellt ist und die Situation schnellstmöglich entschärfen sollte.
Man durchläuft diverse Stadien der Emotionalität, wodurch sich zahlreiche Theorien formen, die dann aber nach und nach verworfen werden, nur um sie später doch noch einmal hervorzuholen. Auf Grund des gelungenen Spannungsaufbaus inklusive Rückblenden, fällt es leicht dem Verlauf des Geschehens zu folgen und gebannt am Ball zu bleiben. Obwohl man zwischenzeitlich durchaus (berechtigte) Zweifel an der Aufrichtigkeit einiger Charaktere hegt, bleibt der alles entscheidende Hinweis zur Auflösung verborgen.
Die Autorin weiß die Leser zu locken, sei es durch konkrete Wendungen im Ablauf oder gezielt gestreute Anhaltspunkte, die die Spekulationen anheizen. Und doch gestaltet sich der Schluss weitaus weniger aufregend als anzunehmen war. Ein kleiner Dämpfer, der zwar nicht für einen negativen Gesamteindruck, aber doch für einen Beigeschmack sorgt.
Im Großen und Ganzen ist die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart absolut gelungen, so dass der Leser einige Mal aufs Glatteis geführt wird.
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