Rezension

[REZENSION] Die Wächter des Dschungels

Redakteur: Kerstin Caywood

Titel: Die Wächter des Dschungels (OT: The Lost Rainforest: Mez’ Magic)
Autor: Eliot Schrefer
Übersetzer: Urlike Köbele
Illustrator: Emilia Dziubak

Verlag: Thienemann
Reihe: Caldera 1
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahre
Ausführung: Hardcover, 384 Seiten
Autor:
Eliot Schrefer ist ein mehrfach ausgezeichneter “New York Times”-Bestsellerautor, der unter anderem zweimal für den National Book Award nominiert war und bereits den Green Earth Book Award und den Sigurd Olson Nature Writing Award gewonnen hat. Neben dem Schreiben setzt er sich leidenschaftlich für den Erhalt des Regenwalds ein. Er lebt in New York City und ist Kinderbuchrezensent bei “USA Today”. eliotschrefer.com
 
Illustrator:
Emilia Dziubak, 1982 geboren, studierte Grafikdesign an der Kunsthochschule in Posen, Polen. Seit 2010 arbeitet sie als freie Illustratorin. Das von ihr illustrierte Bilderbuch von Przemyslaw Wechterowicz, „Komm in meine Arme!“, wurde von der Internationalen Jugendbibliothek für den White Ravens Katalog ausgewählt, 2014 erhielt sie dafür den Warschauer Literaturpreis.

 

DIE WÄCHTER DES DSCHUNGELS

 

Im Dschungel von Caldera leben Nacht- und Tagwandler, so will es die Natur. Doch warum kann Mali, ein kleines, mutiges Panthermädchen, auf einmal tagsüber nicht mehr schlafen? Und sie ist nicht allein. Als die Hundskopfboa Auriel sie aufspürt und ihr erklärt, das sie ein Schattenwandler ist und sie und die anderen Schattenwandler die Einzigen sind, die die böse Ameisenkönigin aufhalten können, die kurz davor steht sich aus ihren Gefängnis zu befreien, begibt sich das ungleiche Paar auf die Reise, um Caldera zu retten.

Unterwegs spüren sie noch einige Schattenwandler auf und Mali schließt schnell neue Freundschaften. Zum einen ist da Lima, das quirlige, liebenswerte und ständig plappernde Fledermausmädchen, Rumi, der clevere und besonnene Pfeilgiftfrosch und Gogi, ein wunderbares Kapuzineräffchen, dem jegliches Selbstwertgefühl fehlt.

„Caldera – die Wächter des Dschungels“ ist ein tolles Buch über Freundschaft, das Anderssein – und dass das gar nicht schlimm, sondern toll ist – und darüber, dass selbst die Kleinsten über sich hinaus wachsen können, auch wenn sie vielleicht aufgrund ihrer Andersartigkeit keine Freunde haben.

Die wunderbaren Illustrationen im Buch machen jedes Kapitel zu etwas ganz besonderem und es macht Spaß sich die Zeichnungen genauer anzusehen. Auch das Cover ist einfach gigantisch und strahlt das Dschungelfeeling direkt aus. Durch die detaillierten Beschreibungen des Dschungels, fühlt man sich beim Lesen direkt zwischen Lianen und riesige Bäum versetzt und kann das Brüllen der Brüllaffen nahezu hören. Der Autor hat sich im Übrigen für die Recherche seines Buches in den Amazonas begeben und hat dieses Erlebnis direkt aus erster Hand verarbeitet, was man bei der Lektüre bemerkt.

Die Geschichte ist für Leser ab 10, dies würde ich allerdings mit der Einschränkung betrachten, dass sehr sensible Zehnjährige hier vielleicht mit dem ein oder anderen doch teilweise etwas brutalem Todesfall nicht gut zu Recht kommen könnten.

Eine geniale Geschichte, die viel Tiefgang besitzt und toll zu lesen ist. Vielleicht besonders schön auch für Kinder die eben “anders” sind als ihre Klassenkameraden, oder für Leser die einfach ein tolles Abenteuer miterleben wollen.

Ich hoffe bald weitere Abenteuer des wunderbaren, lebensfrohen und starken Quartetts Mali, Lima, Rumi und Gogi lesen zu dürfen.

 

 
 
Redakteur: Anette Leister
 
Im Dschungel gibt es tag- und nachtaktive Tiere, im Auftakt von Caldera “Die Wächter des Dschungels” sind dies die Tag- beziehungsweise Nachtwandler. Doch das Panthermädchen Mali kann seit einigen Tagen nicht mehr schlafen. Sie muss dies unter allen Umständen geheim halten, denn dies ist wider die Natur und solche Tiere werden von ihrer Familie verstoßen.
Die einzigen Tiere, die sowohl am Tag als auch in der Nacht durch den Dschungel wandeln sind die Ameisenvölker, und diese sind verpönt. In der Vergangenheit herrschte die böse Ameisenkönigin über den Dschungel und brachte Tod und Verderben über Mensch und Tier. Nun fristet sie seit vielen Jahren in einem unterirdischen Gefängnis ihr Dasein, doch Malis unnatürlicher Schlafrhythmus scheint das erste Anzeichen dafür zu sein, dass sich die Zeiten ändern und neue Gefahr droht…

Im Laufe der Geschichte erfahren wir, dass Mali und einige andere Tiere des Dschungels während einer Sonnenfinsternis geboren wurden und damit auserkoren sind als Schattenwandler den Dschungel vor einer erneuten Herrschaft der Ameisenkönigin zu bewahren.
Mali wird von ihrer Ziehmutter verbannt und von der Hundskopfboa Auriel aufgespürt, die im Dschungel unterwegs ist, um sämtliche Schattenwandler zusammen zu trommeln und sie für ihre bevorstehende Aufgabe anzuleiten. Auf dem Weg durch den Dschungel lernt Mali weitere Schattenwandler kennen und findet unter ihnen neue Freunde. So macht sich bald ein ungleiches Quartett bestehend aus einem Panther, einer Fledermaus, einem Pfeilgiftfrosch und einem Kapuzineräffchen auf den Weg Caldera vor einem erneuten Übergriff durch die Ameisenkönigin zu retten.
Dabei sehen sie sich vielen offensichtlichen Gefahren ausgesetzt, denn sowohl die Tag- als auch die Nachtwandler sehen die Schattenwandler als Unheil und nicht als Rettung für Caldera an. Aber neben den direkten Gefahren lauern noch viel schlimmere und unvorhersehbare Dinge auf Mali, Lima, Rumi und Gogi – ob sie trotz aller Widrigkeiten gegen die Ameisenkönigin und ihr Volk bestehen können?

Eliot Schrefer hat mit Caldera einen abenteuerlichen und fremdartigen Reihenauftakt geschaffen, der jungen Lesern das Leben im Regenwald näherbringt. Es ist sehr interessant und lehrreich von den vielen Tierarten zu lesen, die dieses geheimnisvolle Reich bevölkern. Man merkt dem Buch die Recherche des Autors vor Ort an. Der Dschungel und seine Bewohner sind so detailliert und realistisch beschrieben, dass man beim Lesen fast meint die Geräuschkulisse des Regenwalds im Ohr zu haben.

Die Tiere ergänzen sich durch ihre verschiedenen Charaktereigenschaften, so dass man neben aller Spannung auch viel zu lachen hat, denn die ewig quasselnde Lima und der unsichere Gogi sorgen gewollt oder ungewollt für viele lustige Situationen.
Dennoch ist der Stoff stellenweise sehr harter Tobak. Nicht nur ein Tier kommt bei den unzähligen Kämpfen in der Geschichte zu Tode, so dass ich Schrefers Roman keinen zartbesaiteten Zehnjährigen empfehlen würde.

Anhand des ungleichen Freunde-Quartetts zeigt Eliot Schrefer auf, wie unwichtig Äußerlichkeiten sind, und dass nur die inneren Werte zählen bei Freundschaften, dabei können diese stärker sein als Familienbande.
Zudem wird
gerade auf der Gegenseite gut dargestellt, dass auch kleine Wesen große Dinge bewirken können. Denn so winzig die feindlichen Ameisen auch sind, in einer Gruppe von tausenden und abertausenden bewirken sie Großes.

Caldera ist eine berauschende Tierfantasy mit einer Vielfalt von Flora und Fauna, wie sie wohl nur der Regenwald zu bieten hat!
Hier kann man die eine oder andere lehrreiche Moral ziehen, oder sich einfach nur auf ein großes Abenteuer begeben.
Wie auch immer – ich habe es genossen mich von der Kulisse und den großartigen Charakteren verzaubern zu lassen, was darüber hinaus wunderschön untermalt wird von den Kapitelvignetten sowie einigen großflächigen Bildern der Illustratorin Emilia Dziubak.
 

Reihen-Info:
Die Wächter des Dschungels

 

 

 
MUSS ICH HABEN!

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ebook:
Hörbuch:
 

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