Rezension

[REZENSION] Cinder & Ella

Redakteur: Anette Leister

Titel: Cinder & Ella (OT: Cinder & Ella)
Autor: Kelly Oram
Übersetzer: Fabienne Pfeiffer
Verlag: Bastei Lübbe One
Reihe: Cinder & Ella 1
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Paperback, 448 Seiten
Autor:
Kelly Oram schrieb mit 15 Jahren ihre erste Kurzgeschichte – Fan Fiction über ihre Lieblingsband, die Backstreet Boys, womit ihre Familie sie heute noch aufzieht. Sie ist süchtig nach Büchern, redet gern und viel und liebt Zuckerguss. Sie lebt mit ihrem Mann, vier Kindern und einer Katze am Rande von Phoenix, Arizona.

 

CINDER & ELLA

 

Ella und Cinder sind die besten Freunde. Die beiden mögen die gleichen Bücher, die gleichen Filme und tauschen sich täglich darüber aus. Ihre Freundschaft hat jedoch eine Besonderheit: die beiden kennen sich bislang nur online! Als Ella ihre gemeinsame Lieblingsreihe “Die Aschenchroniken” auf ihrem Blog besprochen hatte, fing Cinder in den Kommentaren eine Diskussion mit ihr an, seitdem sind die beiden unzertrennlich – wenn auch nur online.
An Ellas 18. Geburtstag soll sich dies jedoch ändern. Cinder hat eine Geburtstagsüberraschung für sie und fragt Ella nach ihrer Postadresse, doch bevor Ella ihm antworten kann, ereignet sich ein schrecklicher Unfall, bei der Ellas Mutter getötet und sie selbst schwer verletzt wird. Auf Grund des Unfalls liegt Ella mehrere Monate im Koma und ist auch nach unzähligen Operationen körperlich beeinträchtigt und teilweise entstellt. Ob es dennoch eine Chance auf eine Wiederaufnahme ihrer Freundschaft zu Cinder gibt?
Als wären Ellas gesundheitliche Probleme und der Umzug zu ihrem Vater, der ihre Mutter und sie verlassen hat, als sie gerade mal acht Jahre alt war, und dessen neuer Familie nicht schlimm genug, gibt es ein weiteres Geheimnis, welches die virtuelle Freundschaft zwischen Ella und Cinder belasten könnte. Im Gegensatz zu Ella, was die Kurzform von Ellamara ist, ist Cinder nur ein Nickname, nach dem Protagonisten aus ihrer gemeinsamen Lieblingsreihe „Die Aschenchroniken“. Hinter Cinder steckt in Wahrheit der Shootingstar am Schauspielhimmel Brian Oliver, der in der Verfilmung der Aschenchroniken den Cinder verkörpern wird.
Nach monatelanger Zwangspause traut Ella sich endlich wieder bei Cinder zu melden, immer noch ahnungslos, mit wem sie tatsächlich chattet. Cinder aka Brian hingegen war die ganze Zeit in dem Glauben, dass Ella tot ist. Zwar wusste er nichts von ihrem Unfall, aber er konnte sich keinen anderen Reim darauf machen, warum auf ihrem geliebten Blog über Monate keine neuen Einträge erfolgten. Cinder ist vor Freude außer sich wieder von Ella zu hören, doch noch immer stehen auf beiden Seiten Geheimnisse im Raum, auf Grund derer die beiden sich nicht treffen wollen oder können…
Wenn Kelly Oram in ihrer modernen und frischen Cinderella-Adaption auf das gleiche Happy End hinarbeitet wie in der Märchenvorlage, dann wird es ein Zusammentreffen zwischen Ella und Cinder geben, aber bleibt die Autorin in dieser Hinsicht der literarischen Vorlage treu?

Die moderne Aschenputtelvariante “Cinder & Ella” ist von der Ausarbeitung, sowohl was die Handlung als auch die verwendete Sprache angeht, sehr auf ein jugendliches Publikum ausgerichtet. Dennoch werden zumindest erwachsene Nerds, Romantiker oder Blogger ihren Spaß daran haben, dann all diese Facetten kommen in der Geschichte nicht zu kurz und zudem ist die Story so zuckersüß, dass man zumindest Ella von Anfang an verfällt.
Cinder hat es hingegen bei den Lesern nicht ganz so einfach, denn im Gegensatz zu seiner romantischen und wortgewandten Art im Schriftverkehr, kommt er real zunächst etwas oberflächlich und arrogant herüber, was jedoch weniger an ihm selbst, als an den Auflagen liegt, die ihm von seinem Management vordiktiert werden.
Die agierenden Charaktere sind vielschichtiger als in der Märchenvorlage. Wie erwähnt besitzt Cinder Ecken und Kanten, aber auch die im Märchen negativ besetzten Charaktere wie Ellas Stiefmutter und Schwestern weisen mehr Tiefe auf, als es zunächst den Anschein hat. Zudem erfährt der Leser im Laufe der Geschichte Hintergründe dieser Figuren, so dass man Verständnis für deren Verhalten entwickelt, und dadurch zumindest für einige sogar Zuneigung entwickelt.
Im Gegensatz zu den schwarzen und weißen Tönen des originalen Märchens, besetzen Story und Personen in Kelly Orams Adaption auch die grauen Zwischentöne.

Das Ende der Geschichte könnte zwar für sich stehenbleiben, aber ganz ehrlich… War noch nie einer neugierig, wie es nach einem vermeintlichen Happy End für Prinz und Prinzessin weitergeht?
Ich für meinen Teil freue mich, dass man weitere Abenteuer an Seite von Ella und Cinder erleben darf und vielleicht auch noch mehr über ihre Familie und Freunde erfahren wird.
Unter Ellas Freunden sind einige Charaktere, von denen ich gerne mehr lesen würde.

“Cinder & Ella” ist eine sehr moderne Adaption des Aschenputtelmotivs, die zwar vorrangig jugendliche Leserinnen ansprechen wird, aber auf Grund von Ellas und Brians Hintergrund auch Fans unter männlichen sowie erwachsenen Lesern finden wird. Ihre virtuellen Wortgefechte sind einfach köstlich und die Nerdszenen auf der Convention der Knaller!
Der Auftakt von Cinder und Ellas Geschichte sei hiermit von mir wärmstens empfohlen, auch wenn ich dem anvisierten Lesepublikum schon ein paar Jahre entwachsen bin ;)

 

Reihen-Info:
Cinder & Ella
Happily Ever After

 
 
MUSS ICH HABEN!

ANDERE AUSGABE?
ebook:
 

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