Rezension

[REZENSION] Totwasser

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Totwasser
Autor: Julia Hofelich
Verlag: Bastei Lübbe
Reihe: Linn Geller 1
Ausführung: Taschenbuch, 320 Seiten
Autor:
Julia Hofelich studierte zunächst Germanistik und Komparatistik, bevor sie zu Jura wechselte. Nach ihrem Referendariat arbeitete sie jahrelang als Rechtsanwältin und absolvierte ein Fernstudium zur Drehbuchautorin. Julia Hofelich ist verheiratet und hat zwei Kinder, zur Zeit recherchiert sie für ihren zweiten Krimi.

 

TOTWASSER

 

Linn Geller versucht einige Jahre nach einem verheerenden Unfall endlich wieder als Anwältin Fuß zu fassen und gerät als Pflichtverteidigerin direkt zwischen die Fronten. Der Staatsanwalt lässt kein gutes Haar an ihr und selbst ihre Mandantin will alles gestehen, dessen sie angeklagt wird. Ob es sich dabei um die Wahrheit handelt scheint niemanden außer Linn wirklich zu interessieren. Daher beginnt sie auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, die sie schnell auf gefährliches Terrain führt…

Mit dem Prolog als Einstieg ins Geschehen wirft die Autorin den Leser sofort ins kalte Wasser und lässt ihn die absonderlichsten Theorien entwickeln. Vor allem die Frage nach dem Zustandekommen der beschriebenen Situation setzt sich schnell im Gehirn fest, in der Hoffnung auf baldige Erlösung. Doch bis es so weit ist wird noch einige Zeit vergehen, schließlich soll die Geschichte nicht in umgekehrter Reihenfolge erzählt werden, sondern möglichst chronologisch. Somit gelangt man nach dem pulsbeschleunigendem Beginn erst einmal in ruhigeres Fahrwasser.

Um die Hauptfigur besser kennenzulernen wird man mit zahlreichen Informationen konfrontiert, die sowohl konkrete Fakten wie auch Linns subjektive Empfindungen beinhalten. Dadurch ergibt sich sicherlich ein umfassendes Bild, welches jedoch ein bisschen zu ausführlich dargestellt wird, wodurch wenig Raum für eigene Denkanstöße bleibt und gleichzeitig das Spannungsniveau heruntergefahren wird. Ansonsten ist nämlich durchaus Tempo vorhanden, welches allerdings entsprechend hin und wieder Dämpfer erhält, die umso sichtbarer werden.

Was das tatsächliche inhaltliche Geschehen angeht weiß man lange Zeit selbst nicht in welche Richtung man sich wenden soll. Zu viele Möglichkeiten, zunächst kaum Tatverdächtige, schließlich viel zu viele, da hilft es nur einen kühlen Kopf zu bewahren, um konkrete Betrachtungen anzustellen und aussondern zu können. Auch Linn ist mitunter von keiner ihrer eigenen Theorien so recht überzeugt und hofft endlich auf einen Durchbruch, der alles offenbaren soll. Inwiefern es dazu kommen wird, kann nur der weitere Verlauf zeigen, der definitiv noch die ein oder andere Überraschung für Leser und Protagonisten bereit hält.

Ein starkes Debüt, das trotz kleinerer Schwächen überzeugen kann und Lust auf weitere Begegnungen mit Linn Geller macht, denn ihre Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt.

 
 
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