Rezension

[REZENSION] toi, toi, TOT!

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: toi, toi, TOT!
Autor: Ronny Rindler
Verlag: Books on Demand
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 324 Seiten
Autor:
Erst nach Hauptrollen in Musicals wie Ich war noch niemals in New York” oder der ZDF-Telenovela “Wege zum Glück” entschied er, das Schreiben zum Beruf zu machen.
Seine Leidenschaft für Krimis entdeckte er während seiner Mitarbeit am “Heimatkrimi” der Fernsehzeitschrift “auf einen Blick”. In mehr als 200 Kurzkrimis voller Ideenreichtum, Spannung, Witz und manchmal sogar Mystik hat er in dieser Reihe ein Millionenpublikum begeistert. Im Mai 2017 feierte zudem sein Krimi-Musical “Mord auf Sendung” Premiere in Wien und erhielt lobende Worte in der Musical-Fachpresse.
Mit seinem Angebot von RINDLERWAHN-schreibverrrückt gibt Ronny Rindler in Online-Schreibkursen und Live-Seminaren in Wien seine Schreibleidenschaft an andere Schreibverrückte weiter.

 

TOI, TOI, TOT!

 

Vernichtende Kritiken, leere Zuschauerränge, das Musical „SPRING!“ scheint sämtliche Negativrekorde zu brechen, als es zu einem vermeintlichen Selbstmordversuch kommt. Die Presse ist alarmiert. Treibt die Aufführung die Menschen dazu sich vor den Zug oder aus dem Fenster zu stürzen? Sich selbst das Leben zu nehmen? Beeke glaubt nicht daran, dass ihr Bruder – das erste, glücklicherweise überlebende Opfer – sich umbringen wollte und beginnt eigene Nachforschungen anzustellen, die sie in mehr als nur eine Gefahrensituation katapultieren.

Die Macht der Suggestion ist nicht zu unterschätzen und vor allem in der, zumindest nach außen hin, glitzernden Theaterwelt ist vieles möglich. Doch kann ein Musical die Zuschauer tatsächlich so sehr beeinflussen, dass diese sich in den Tod stürzen? Liegt womöglich eine Form der Hypnose vor? Theorien, die auch von dem ein oder anderen Protagonisten aufgestellt werden, ohne jedoch faktisch belegt werden zu können. Es hört sich aber auch alles sehr abstrus an. Gerade deshalb zieht auch der Leser diverse Möglichkeiten in Betracht, solange ein konkreter Anhaltspunkt fehlt.

Überhaupt setzt der Autor auf schräge Typen, absurde Situationen und halsbrecherische Aktionen. Häufige Orts- und Perspektivwechsel tragen dazu bei, dass nicht nur die Handlung im Fluss sondern auch der Leser am Ball bleibt. Schließlich enden einige Passagen mit wahren Cliffhangern, die man unbedingt aufgelöst wissen möchte. Das Tempo bleibt durchweg hoch und auch der Spannungskurve werden nur selten Ruhephasen zuteil. Nichtsdestotrotz ist der Grat zwischen charmantem Witz und banaler Albernheit sehr schmal.

Während die Charaktere, gemeinsam wie allein, mal mehr, mal weniger erfolgreiche Ermittlungen anstellen, hat der Leser vermutlich so ziemlich jeden bereits im Verdacht gehabt der Täter zu sein – so es denn wirklich eine rationale Erklärung für die Vorkommnisse gibt. Wie sich die Geschichte schlussendlich auflösen wird zeigt sich dann auch tatsächlich erst ganz am Ende, auch wenn der ein oder andere Hinweis bereits in die richtige Richtung deutete und auch das Bauchgefühl des Lesers eine wichtige Rolle spielt.

Eine abgedrehte Jagd durch Hamburg, die selbst einigen Stoff für ein eigenes Musical bietet, wird zu einem wahrhaftigen Überraschungsbonbon mit vielen Emotionen.

 
 
MUSS ICH HABEN!

 

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