Film-Rezension

[FILM-REZENSION] Preis der Freiheit

Redakteur: Anette Wolf

Titel: Preis der Freiheit
Regie: Michael Krummenacher
Darsteller: Barbara Auer, Nadja Uhl, Nicolette Krebitz, Joachim Król u.a.
Studio: Edel Germany GmbH
Reihe: -/-
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 270 Minuten

 

PREIS DER FREIHEIT

 

„Preis der Freiheit“ erzählt die letzten Jahre der DDR bis hin zum Mauerfall und der Wiedervereinigung. Im Mittelpunkt der Miniserie steht die Familie der drei ungleichen Schwestern Margot, Lotte und Silvia, anhand deren Leben und persönlicher Ansichten sehr gut die verschiedenen Einstellungen der Bevölkerung gegenüber des vorherrschenden Systems dargestellt werden.
Margot ist Mitarbeiterin der Kommerziellen Koordinierung, Lotte alleinerziehende Mutter eines Teenagers und Silvia ist für die Familie gestorben, nachdem sie vor Jahren in den Westen geflüchtet ist und ihre Kinder bei ihrer ältesten Schwester zurückgelassen hat. Dabei ahnt keiner im Osten, dass sie im Westen aktiv an der Zerschlagung des DDR-Regimes arbeitet.

Zur Zeit des Umbruchs in der DDR, der im Mauerfall und einem Jahr später der Wiedervereingung von Ost und West gipfelte, war ich ein Teenager. Gerne hätte ich mir den Film mit meiner Tochter angesehen, aber zu viele Dinge werden nur angerissen und nicht ausreichend erläutert, als dass einer ohne weiterführende Erklärungen die kompletten Hintergründe versteht, wenn er diese Zeit nicht zumindest am Rande miterlebt hat.

Von der Umsetzung kann ich die Miniserie jedoch jedem ans Herz legen.
Angefangen von der Besetzung, die die grundverschiedenen Familienmitglieder sehr überzeugend verkörpert, ist es vor allem die Ausstattung und die Tricktechnik, die die DDR der späten 80er Jahre wieder zum Leben erwacht. Die Atmosphäre wird sehr gut eingefangen und einige Szenen sind emotional höchst fesselnd.

Auch wenn der Mehrteiler zu Beginn etwas langsam in Fahrt kommt, ist die Geschichte im späteren Lauf höchst einnehmend und stellt die historischen Begebenheiten im Fokus einer fiktiven Familiengeschichte interessant und spannend dar.

Ohne Hintergrundwissen ist manchen Erzählsträngen etwas schwierig zu folgen, was das an sich so wichtige Zeitdokument für jüngere Zuschauer leider etwas uninteressant und langatmig werden lässt, ansonsten ist „Preis der Freiheit“ jedoch sehr empfehlenswert.

 
 

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