Rezension

[REZENSION] Die vergessene Anstalt

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Die vergessene Anstalt
Autorin: Nova Hill
Verlag: Oetinger
Reihe: The Woods 1
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Taschenbuch, 320 Seiten
Autorin:
Nova Hill, aufgewachsen im schottischen Blackwood, nennt zwei Sprachen ihr Eigen. Die Jugend in dem abgelegenen Ort inspirierte sie zur Mystery. Heute lebt und arbeitet Nova Hill in Hamburg.

 

DIE VERGESSENE ANSTALT

 

Es sollte eine ganz normale Exkursion werden, doch dann fand es irgendjemand lustig die Hinweisschilder zu manipulieren. Schlussendlich landen die Zwillinge Ira und Vanjo gemeinsam mit dem Studenten Mark vor einer verlassenen Lungenheilanstalt. Das groteske Bauwerk erstreckt sich über ein weitreichendes Gelände. Als sie auf eine weitere Gruppe Jugendlicher treffen, hoffen alle noch auf baldige Heimkehr. Schnell jedoch zeigt sich, dass jeder Weg, den sie einschlagen, früher oder später zurück zur Anstalt führt. Und scheinbar ist diese nicht so verlassen wie es zunächst den Anschein machte …

In der Sekunde, in der die Anstalt das erste Mal erwähnt wird, macht sich gleich ein beklemmendes Gefühl breit. Ob dies wirklich ausschließlich an den Erzählungen liegt, aus denen hervorgeht, was sich damals dort abgespielt hat? Oder spürt der Leser instinktiv, dass fremde Mächte sich den Gemäuern angenommen haben? Wie sonst sollten sich die sonderbaren Vorkommnisse erklären lassen, die einzelnen aus der Gruppe widerfahren. Nicht nur innerhalb der Gruppe gibt es geteilte Meinungen, so ganz sicher ist man selbst nämlich nicht auf welche Seite der Erklärungen man sich schlagen soll.

Sicherlich handelt es sich hier um ein Jugendbuch, weshalb auch der Sprachstil entsprechend angepasst wurde. Dennoch wirken die umgangssprachlichen Ausdrücke häufig absolut gekünstelt, wodurch der Leser sofort auf Distanz geht und sich nicht so von der Geschichte mitreißen lässt, wie es vermutlich der eigentliche Plan der Autorin war. Zu den Protagonisten versucht man ganz bewusst keine enge Bindung aufzubauen, dafür geschehen einfach zu viele mysteriöse Dinge, die womöglich rational erklärbar wären, wenn man nicht nur an der Oberfläche der Charaktere kratzen würde.

Von Beginn an ist klar, dass es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt, nichtsdestotrotz hätte man sich auch hier schon die ein oder andere Antwort gewünscht, anstatt dass immer weiter Fragen angehäuft werden. Zu verworren sind die zahlreichen Beschreibungen, stereotype Figuren handeln zumindest bisher recht klischeehaft. Zwar erhält man vor allem zum Ende einen Eindruck in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte, auch wird Neugierde den weiteren Verlauf betreffend geschürt, doch so richtig überzeugend kommt der erste Band nicht daher.

 
 

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2 thoughts on “[REZENSION] Die vergessene Anstalt

  1. Hallo liebe Christiane,

    hm, etwas schade finde ich in dieser Beziehung, dass selbst ab 14 Jahren..Leseempfehlung .
    Es ein erst einmal englisch sprachiger Titel sein muss..the Woods….erst dann kommt der Deutsche.
    Also meine persönliche Aufmerksamkeit gehört hier eher….Die vergessene Anstalt…. ..
    Außerdem erinnert mich ..the Woods…eher an den ..Horrorfilm von Lucky McKee aus dem Jahr 2006..

    LG…Karin…

    1. Liebe Karin,
      da bin ich voll bei dir. Noch schlimmer finde ich, wenn Übersetzungen aus dem Englischen ebenfalls wieder einen englischen Titel, aber einen anderen als das Original, haben ..
      Diverse Horrorfilme kommen inhaltlich durchaus zur Sprache, du liegst da mit deiner Assoziation also gar nicht so verkehrt. ;)
      LG
      Christiane

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