Film-Rezension

[FILM-REZENSION] Schitt’s Creek – Staffel 1

Redakteur: Anette Wolf

Titel: Schitt’s Creek
Regie: Jerry Ciccoritti , Paul Fox
Darsteller: Eugene Levy, Catherine O’Hara, Dan Levy, Annie Murphy, Jennifer Robertson u. a.
Studio: Edel Germany GmbH
Reihe: Staffel 1
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 273 Minuten

 

SCHITT’S CREEK – STAFFEL 1

 

Nach einer Pleite bleibt dem einstigen Videothekenmagnat Johnny Rose und seine Familie kein anderer Ausweg als ein heruntergekommenes Motel der Stadt Schitt’s Creek zu beziehen, welche sie einst als Scherz gekauft haben.
Hier prallen zwei Welten aufeinander – auf der einen Seite Familie Rose, auf der anderen Seite die Bewohner der kleinen Stadt. Zwar werden jede Menge Klischees bedient und die Figuren sind maßlos überzogen, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase bereitet die Serie jedoch unheimlich viel Spaß und man beginnt gerade die extremen Charaktere zu schätzen. Neben den Hauptdarstellern sind es auch verschiedene Nebenrollen, die hervorragend konzipiert und ausgearbeitet sind und auf ganzer Linie überzeugen.
Familie Rose setzt sich aus Vater Johnny zusammen, der trotz der Pleite versucht das Beste aus der Situation zu machen und Finanzen und Familie wieder aufzubauen. Mutter Moira ist ein Ex-Soap-Star, der alles überdramatisiert und einen hohen Hang zur Selbstdarstellung hat. Sohn David hat sich im Laufe der ersten Staffel zu meinem Liebling der Familie entwickelt, auch wenn er manchmal so daherkommt, als würde er sich allen überlegen fühlen, so steckt in ihm ein herzensguter Mensch, den man einfach lieben muss. Seine Schwester Alexis scheint der Inbegriff des High-Society-Püppchens, aber hinter ihren hübschen Fassade steckt doch mehr als es der erste Eindruck vermittelt.
Die Bewohner von Schitt’s Creek stehen den Charakteren der Familie Rose in nichts nach, eher im Gegenteil stiehlt der Bügermeister der Stadt Roland N. Schitt noch allen anderen die Show.

Kleiner Kritikpunkt für mein Empfinden ist die deutsche Synchronisation.
Ich finde es nicht witzig, sondern vielmehr nervig, wenn man der Meinung ist, dass man überzogene (weibliche) Charaktere mit nervtötenden oder piepsigen Synchronstimmen ausstatten muss. Ich bin immer wieder erstaunt, wie anders und angenehmer die Stimmen im Original klingen.
Außerdem sind manche Witze nicht gut übersetzt, manchmal liegt das in der Natur der Dinge, dass Witze in unterschiedlichen Sprachen nicht immer funktionieren, einige Szenen hätte man jedoch durchaus gelungener ins Deutsche transferieren können.

Jedoch sehe ich das nicht als Kritik an der Serie an sich, da sowohl die Stimmen als auch die Gags im Original besser passen beziehungsweise besser zünden.

Auch wenn ich zu Beginn eine kurze Eingewöhnungsphase benötigt habe – kein Wunder bei den durchweg skurrilen Charakteren :D – sind mir bis zum Ende der Eröffnungstaffel alle Figuren irgendwie ans Herz gewachsen, selbst die anstrengende Moira. Und da sich notgedrungen High Society und Bewohner Schitt’s Creek zusammenraufen müssen, bahnen sich im Laufe der Zeit recht ungewöhnliche Freundschaften und Beziehungen an. Allein was deren weitere Entwicklung angeht, bin ich auf den weiteren Verlauf der Serie gespannt.

Wer auf verrückte Figurenzeichnung steht und ab und an einen Witz verträgt, der unter die Gürtellinie geht, wird mit „Schitt’s Creek“ seinen Spaß haben.
Dank der vielfältigen und durchweg gelungenen Charaktere wird die Serie zu keiner Minute langweilig, auch wenn die Autoren Eugene und Daniel Levy das (Humor)Rad sicher nicht neu erfunden haben, kommt sie dennoch erfrischend und urkomisch daher.

 
 

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