Rezension

[REZENSION] Schere 9

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Schere 9
Autorin: Isabella Archan
Verlag: Emons
Reihe: -/-
Ausführung: eBook, 256 Seiten
Autorin:
Die ausgebildete Schauspielerin Isabella Archan, geboren 1965 in Graz, arbeitete viele Jahre an Stadt- und Staatstheatern in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Seit 2002 lebt sie freiberuflich in Köln, hier begann auch ihre zweite Karriere als Autorin. Neben dem Schreiben ist Isabella Archan immer wieder in TV- und Filmrollen zu sehen (‚Tatort‘, ‚Lindenstraße‘, ‚Diese Kaminskis‘) und sorgt mit ihren szenischen Krimilesungen bundesweit regelmäßig für ausverkaufte Veranstaltungen.

 

SCHERE 9

 

Hauptkommissar Heinz Baldur und seinem Team offenbart sich ein grausames Bild, als sie den Tatort betreten. Dass die beiden Männer gefoltert wurden, steht außer Frage. Aber wo mit den Ermittlungen ansetzen? Einerseits haufenweise Spuren, andererseits viel zu wenige, ähnlich wie die Suche nach dem Motiv: die Nadel im Heuhaufen. Bald schon beginnt die Zeit gegen die Kommissare zu laufen, denn es kommt zu weiteren Morden, und eine erste mögliche Gemeinsamkeit zeichnet sich ab..

Plötzliche, teils dramatische Szenenwechsel prägen den Einstieg ins Geschehen, auf den man sich ganz bewusst konzentrieren muss, da noch nicht abzuschätzen ist in welche Richtung die Reise geht und welche Details womöglich noch relevant sein werden. Somit beginnt die Lektüre temporeich, aber auch recht verworren. Es werden diverse Figuren bereits eingeführt, ohne sie zunächst näher zu benennen oder zu charakterisieren. Unterbewusst merkt man sich zwangsläufig die Eckdaten, schließlich wird der ein oder andere auch im weiteren Verlauf eine Rolle innehaben.

Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto weiter scheint die Auflösung in weite Ferne zu rücken. Sicherlich hat man als Leser wissenstechnisch einen Vorsprung, dennoch erscheint die Arbeit des Teams immer zäher, ohne Aussicht auf Licht am Ende des Tunnels. Somit geht leider auch die Spannung ein Stück weit verloren, die sich im ersten Teil noch stetig aufgebaut, sogar richtiggehend aufgebäumt hat. Man entwickelt eine eigene Theorie, die mit jeder Seite wahrscheinlicher wird und deren Verifizierung schlussendlich eigentlich nur noch reine Formsache ist.

Sprachlich teilweise gewöhnungsbedürftig – gerade wenn man andere Werke der Autorin kennt – was aber nicht der ausschlaggebende Aspekt für die Gesamtbewertung ist. Im Großen und Ganzen eine interessante Grundidee, die in der Umsetzung allerdings nicht hundertprozentig funktioniert.

 
 

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