Rezension

[REZENSION] Eisige Flut

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Eisige Flut
Autorin: Nina Ohlandt
Verlag: Bastei Lübbe
Reihe: John Benthien 5
Ausführung: Taschenbuch, 448 Seiten

 

Autorin:
Nina Ohlandt wurde in Wuppertal geboren, wuchs in Karlsruhe auf und machte in Paris eine Ausbildung zur Sprachlehrerin, daneben schrieb sie ihr erstes Kinderbuch. Später arbeitete sie als Übersetzerin, Sprachlehrerin und Marktforscherin, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben im Land zwischen den Meeren, dem Land ihrer Vorfahren.

 

EISIGE FLUT

 

Brutale Morde erschüttern den Norden. Der Täter geht systematisch und strukturiert vor, wenn er erneut eine seiner „Eisskulpturen“ offenbart. Vor allem aber bekommt die Polizei ihn nicht zu fassen. John Benthien und sein Team ermitteln in sämtliche Richtungen – ohne Erfolg und immer mit der Angst im Nacken, dass die nächste Inszenierung kurz bevor steht. Dabei ahnen die Ermittler noch nicht, dass sie selbst eine Rolle im Plan des Täters spielen…

„So wie es hier am Tatort beziehungsweise Fundort aussah, hat der Täter einen stockähnlichen Ständer mit einem schweren Fuß benutzt, vielleicht aus Beton. Oben muss er zugespitzt gewesen sein.“
„Und er hat ihn der Frau offensichtlich in den Leib gerammt, um sie zu stabilisieren, wie widerlich ist das denn?“, sagte Fitzen, während er in ein Krabbenbrötchen biss. (S.19)

Obwohl es sich bei „Eisige Flut“ bereits um den fünften Band der Reihe handelt, hat man auch als Neueinsteiger keinerlei Probleme. Zum einen gibt es ein kurzes Personenverzeichnis, welches bei der Zuordnung der Charaktere hilfreich ist, zum anderen werden die wichtigsten Zusammenhänge kurz erläutert beziehungsweise ins Geschehen eingebunden, so dass keine Informationslücke auftritt. Überhaupt sind die Figuren in der Form angelegt, dass man das Gefühl bekommt sie bereits ewig zu kennen. Schnell kann man also dazu übergehen sich dem Fall zu widmen, der ein Ausmaß erreichen soll, dass zunächst nicht absehbar ist.

Allein die Beschreibungen der „Eisskulpturen“ jagen dem Leser einen kalten Schauer über den Rücken. Weder möchte man in der Haut der Ermittler stecken noch kann man sich vorstellen welches Motiv einer solchen Tat zugrunde liegt. Lange tappt man im Dunkeln, auch wenn sich einige vielversprechende Spuren ergeben. Letztlich aber fehlen immer die alles entscheidenden Beweise, um tatsächlich ein Stück weiter zu kommen. Selbst wer als passionierter Krimileser über ein gewisses Misstrauen verfügt gelangt schon bald an seine Grenzen. Die eigenen Theorien werden immer abstruser, je mehr Gedanken man sich über den Fall macht.

Dabei erhält man zahlreiche Informationen vom Täter selbst, der versucht sein Handeln zu erklären, in gewisser Weise sogar zu rechtfertigen. Im Nachhinein wirkt natürlich alles absolut schlüssig, im Vorfeld hätte man vielleicht einfach mehr auf Kleinigkeiten achten müssen. Doch selbst dann ist nicht automatisch gesagt, dass man auf die Lösung gestoßen wäre.

Alles in allem ist Nina Ohlandt mit „Eisige Flut“ ein spannender Krimi gelungen, der zwar nicht in allen Einzelheiten überzeugt, aber dennoch zu fesseln vermag. Gerne mehr davon.

 

Reihen-Info:
Band 1: Küstenmorde
Band 2: Möwenschrei
Band 3: Nebeltod
Band 4: Sturmläuten

 
 

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