Rezension

[REZENSION] Die Farbe von Milch

Redakteur: Kerstin Caywood

Titel: Die Farbe von Milch (OT: The Colour of Milk)
Autor: Nell Leyshon
Übersetzer: Wibke Kuhn

Verlag: Eisele
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 208 Seiten
Autor:
Nell Leyshons erster Roman, Black Dirt, stand auf der Longlist des Orange Prize und auf der Shortlist des Commonwealth Prize. Ihre Theaterstücke und Hörspiele erhielten ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen. Für ihren zweiten Roman, Die Farbe von Milch, war sie neben James Salter und Zeruya Shalev für den Prix Femina nominiert. Nell Leyshon wurde in Glastonbury geboren und lebt in Dorset.

 

DIE FARBE VON MILCH

 

Mary ist 14 Jahre alt und eine von vier Bauerntöchtern. Sie lebt ein einfaches und arbeitsreiches Leben im Jahre 1831, das geprägt ist durch Gewalt, Bevormundung und Übergriffigkeiten.
Doch als der örtliche Dorfpfarrer den Vater um eines seiner Mädchen bittet, um bei der Pflege seiner kranken Ehefrau zu helfen, fällt die Wahl schnell auf Mary, die durch ihre Gebehinderung weniger wertvoll für den Hof ist als ihre Schwestern.
Im Klerikerhaushalt angekommen, gewinnt Mary schnell durch ihre direkte, unverschnörkelte, teilweise schon freche Art (zumindest für die damaligen Zeiten) das Herz der Hausherrin und des Hausherren.
Als die Pfarrersfrau allerdings stirbt, findet sich unsere junge Protagonistin mit einem einsamen, trauernden Mann in dessen Haushalt wieder, und gerät dadurch in eine heikle Situation.

„Die Farbe von Milch“ zeichnet sich durch einen sehr speziellen Schreibstil aus, denn es wird aus Marys Perspektive schonungslos und unverblümt berichtet, wie sie ihr Leben und die zwischenmenschlichen Beziehungen wahrnimmt.
Ihre direkten Erzählungen sind herzergreifend, merkt man doch in welcher misslichen Lage sich Mary von Beginn an befindet.
Eine Lektüre, die nachdenklich stimmt, vor allem, wenn man Großeltern hat, die in ähnlichen Situationen aufgewachsen sind. Denn hier sieht man doch deutlich was alles hätte passieren können, wäre der eigene Ahne in eine derartige Situation geraten.

Ein sehr eindrucksvolles Thema, das sich mit der weiblichen Thematik und der daraus resultierenden Ohnmacht der damaligen Zeit auseinandersetzt.

 
 
MUSS ICH HABEN!

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1 thought on “[REZENSION] Die Farbe von Milch

  1. Guten Morgen!

    Ich bin irgendwann zufällig über das Cover gestolpert – und obwohl ich es eigentlich gar nicht schön finde, bin ich immer wieder daran hängen geblieben. Wenn mir sowas passiert hab ich immer den Drang das Buch zu lesen *lach* auch wenn der Klappentext erstmal eigentlich nichts für mich ist. Solche Geschichten mag ich eigentlich nicht so gerne.
    Aber die meisten scheinen es richtig gut zu finden und ich hab es auch schon auf meiner Wunschliste. Jetzt hoffe ich, dass es bald bei mir einziehen kann :D
    Deine Rezension macht mich auf jeden Fall wieder ein Stück weit neugieriger!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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