Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Luca Ventura
Verlag: Diogenes
Reihe: Band 1
Ausführung: Broschur, 336 Seiten
MITTEN IM AUGUST
Auf Capri geht es verbrechenstechnisch eher ruhig zu, weshalb Inselpolizist Enrico Rizzi durchaus Zeit und Möglichkeit hat privaten Gefälligkeiten wie Verpflichtungen nachzukommen. Dann aber gibt es einen Toten und schnell ist klar, dass sie es mit einem Mordfall zu tun haben. Eine fieberhafte Suche nach dem Motiv, handfesten Beweisen und schlussendlich dem Täter beginnt und führt Rizzi sowie seine Kollegin Antonia Cirillo an zahlreiche Orte zu unterschiedlichsten Menschen und Gegebenheiten – über Land und zu Wasser..
Die Ruhe und Besonnenheit, die Land und Leute ausstrahlen, spiegelt sich zunächst auch inhaltlich und stilistisch wider. Alles wirkt ein bisschen gemächlicher und gar nicht mal so hektisch wie man manches Mal meinen könnte. Entsprechend verzögert tritt auch die Spannungskurve in Erscheinung, da der Fokus erst einmal auf der Einführung einiger Charaktere liegt. Natürlich verstecken sich auch dort interessante Informationen, die mitunter für den weiteren Verlauf hilfreich sein können, nichtsdestotrotz wird die Handlung nicht unbedingt ergebnisorientiert vorangetrieben.
Dies ändert sich zwangsläufig – man könnte auch sagen glücklicherweise – mit Auffinden der Leiche und den daraus entstehenden Ermittlungen. Auch diese laufen zunächst schleppend an und scheinen keinem klaren Muster zu folgen, aber nach und nach ziehen Rizzi und Cirillo an einem Strang und bringen Schwung ins Geschehen. Dem frischen Wind kann sich schließlich auch der Leser nicht mehr entziehen, so dass er vollkommen eintaucht in die Erzählung und auch zuvor Gelesenes noch einmal Revue passieren lässt, um eventuell gestreute Hinweise zu filtern. Voller Elan, trotz zahlreicher Hindernisse, werden die Nachforschungen angetrieben, die mitunter Details ans Tageslicht bringen, mit denen niemand gerechnet hätte.
Im Großen und Ganzen bildet „Mitten im August“ einen soliden Reihen-Auftakt. Sicherlich gibt es noch einiges zu entdecken, sowohl Capri als auch die Charaktere betreffend, es wäre aber auch zu langweilig hätte man alle Geheimnisse bereits gelüftet.
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