Film-Rezension

[FILM-REZENSION] Der kleine Prinz

Redakteur: Anette Leister

Titel: Der kleine Prinz
Regie: Lorenz Ch. Köhler
Darsteller: Pilot – Lorenz Christian Köhler, Der kleine Prinz – Nanda Ben Chaabane u.a.
Reihe: -/-
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: ca. 107 Minuten

 

 

DER KLEINE PRINZ

 

Es war einmal ein kleiner Prinz, der wohnte auf einem Planeten, der kaum größer war als er selbst. und er brauchte einen Freund…
Nach einem Streit mit seiner geliebten Rose verlässt der kleine Prinz seinen Asteroiden B612 und trifft in der Einsamkeit der Wüste einen abgestürzten Piloten. Im erzählt er von seinen Begegnungen mit dem Geografen (Bruno Ganz), dem Eitlen (Armin Rohde), dem Geschäftsmann (Dieter Mann), dem Säufer (Horst Krause), dem Laternenanzünder (Florian Lukas) und dem König (Michael Mendl). Das Geheimnis der wahren Freundschaft erfährt er aber vom Fuchs: … man sieht nur mit dem Herzen gut.

Die drehbühne berlin realisierte die Bühnenfassung des kleinen Prinzen im Jahr 2004, seit diesem Jahr ist die Produktion auch auf DVD erhältlich, von deren Kauf 50 Cent einem guten Zweck zugeführt werden.
Die Rollen sind mit sehr guten und bekannten Schauspielern besetzt, die in den wenigen Minuten, die ihre einzelnen Auftritte dauern, zu ihrem vollen Können auflaufen.
Das Bühnenstück bleibt ganz dicht am Buch, einzig, dass der kleine Prinz von einer erwachsenen Frau gespielt wird, könnte zu Beginn des Stücks einigen vielleicht befremdlich vorkommen. Nanda Ben Chaabane verkörpert die kindliche Naivität und Unschuld des kleinen Prinzen allerdings derart glaubwürdig und beeindruckend, dass ich diese Tatsache bereits nach wenigen Minuten vergessen hatte.
Das Bühnenbild wirkt nie überladen, aber dennoch mit viel Liebe ausgestattet. Die Darstellung der einzelnen Figuren erfolgt über eine Mischung von Schaupielern und Puppen (Fuchs, Geier in der Wüste, Schlange, Rose). Die Inszenierung ist ein Farbenrausch, ein Wechsel zwischen Dunkel und Licht, nicht nur, wenn es zum Zusammentreffen des kleinen Prinzen mit dem Laternenanzünder kommt. Die Bilder in der Wüste wirken sehr heiß, die Zusammentreffen auf den anderen Planeten eher kühl. In der Wüste spielen die Szenen mit dem Piloten und dem Fuchs, hier werden die tiefen Gefühle wie Freundsschaft und Vertrauen vermittelt, in der Kälte und Weite des Weltalls umgeben sich die Menschen mit Nichtigkeiten und Oberflächlichkeiten wie Eitelkeit, Wissen und Macht. Sehr bezaubernd ist die Idee, dass der kleine Prinz seine Heimat immer bei sich hat – zumindest habe ich es für mich so interpretiert: ein kleiner funkelnder und flackernder Stern umgibt ihn während seiner ganzen Reise, er trägt seinen kleinen Planeten also immer mit sich, in seinem Kopf und seinem Herzen.
Auch wenn für mich die Visualisierung eines Romans für mich fast immer hinter der Vorlage zurückbleiben wird, so bin ich dennoch beeindruckt, wie gut die drehbühne berlin den speziellen Zauber von Antoine de Saint-Exupérys Geschichte vom kleinen Prinz eingefangen hat. Gerade für Kinder ist diese Umsetzung sicher eine schöne Gelegenheit zum ersten Mal mit der Geschichte in Kontakt zu kommen, aber auch Liebhabern und Freunden der Buchvorlage empfehle ich diese DVD sehr gerne!
Die DVD befindet sich in einem aufklappbaren Papp-Booklet, in dem sich neben einigen Bildern aus der Produktion weiterführende Informationen zu Antoine de Saint-Exupéry und der drehbühne berlin befinden. Neben dem Hauptfilm befinden sich auf der DVD noch Infos zu Büchern, zum Theater, zu UNICEF und weitere Fotos. Die Spielzeit der DVD beträgt ca. 90 Minuten, freigegeben ist der Film ab 6 Jahren.
 
 

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1 thought on “[FILM-REZENSION] Der kleine Prinz

  1. Ich wusste noch gar nicht, dass dieser Klassiker verfilmt wurde. Eigentlich sehe ich überhaupt nur sehr selten einen Film, aber in diesem Fall denke ich, können wegen der Aussagen in dem Buch gar nicht genug Menschen darauf aufmerksam gemacht werden.

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