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[REZENSION] Kochhelden: Rezepte für das wahre Leben

Redakteur: Anette Leister

Titel: Kochhelden: Rezepte für das wahre Leben (OT: This is a Cookbook: Recipes For Real Life)
Autor: Max and Eli Sussman
Illustrator: -/-
Fotograf: -/-
Übersetzer: -/-
Verlag: Callwey
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 159 Seiten

Autor:
Max Sussman ist chef de cuisine in einem Restaurant in Brooklyn, das mit zwei Sternen von der New York Times ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2012 hat ihn das Forbes Magazin in der Rubrik 30 under 30 für Essen und Wein gewählt und er war für den James Beard Rising Star Chef des Jahres nominiert.
Eli Sussman arbeitet für Mile End Delicatessen in Brooklyn. Er ist außerdem der Marketing Director für Taste of the Nation NYC, einer jährlich stattfindenden Veranstaltung mit dem Ziel, die Wohltätigkeitsorganisation Share our Strength in ihrem Kampf gegen Hungersnot zu unterstützen.

KOCHHELDEN: REZEPTE FÜR DAS WAHRE LEBEN

“Kochhelden” ist ein Kochbuch von Männern für Männer: hier wird gekocht für das wahre Leben, ohne großes Chichi werden sich die meisten Rezepte zwar anhand geschmackvoller Fotos visualisiert, aber das Geschirr ist alltäglich und besitzt Gebrauchsspuren, Szenen am Grill, in der Küche oder beim Essen wirken natürlich und ungekünstelt und die meisten der verwendeten Zutaten sind bodenständig und “was für echte Kerle”, sprich: wer Rezepte für die schlanke Linie sucht, ist hier fehl am Platz, Max und Eli kochen was schmeckt und dazu gehört viel Fleisch, Fett und Süßes. Man kann auch sagen: die “Kochhelden” sind sündhaft gut (und kalorienreich), auch wenn mir beim ersten Durchblättern manche Zutatenkombinationen nicht das Wasser im Mund haben zusammen laufen lassen. So stößt man auf direkt zu Beginn auf herzhaft belegte und überbackene Frühstücksmuffins, die laut den beiden Kochhelden nach Fertigstellung “sofort mit der Lieblingsmarmelade, Ahornsirup und/oder Puderzucker” am Tisch serviert werden sollen. Wer’s mag… ich habe dieses Rezept sowie die außergewöhnliche Kombination von frittierten Hähnchenteilen mit Waffeln links liegen lassen, da man mich bereits mit Toast Hawaii oder Schnitzel Melba erfolgreich aus der Küche treiben kann. Das war aber auch schon mein einziger Kritikpunkt, aber beinhaltet nicht jedes Kochbuch das eine oder andere Rezept, das einen nicht hinter dem Herd hervorlocken kann? Also weitergeblättert und etwas weniger exotische Vorschläge ausprobiert, die zwar mit alltäglichen Zutaten zubereitet werden, aber alles andere als alltäglich schmecken.

Das Kochbuch in schwarz-türkisen Design wirkt einerseits stylisch-modern, andererseits mit seinem dunklen Einband und ohne Schutzumschlag robust und schlicht.
Im Inneren spiegelt sich der erste Eindruck wider und wird zudem ergänzt durch verspielte Illustrationen, denn nicht alle Rezepte sind durch ein Foto repräsentiert. Doch ausführliche Zubereitungsschritte und/oder einfach umzusetzende Rezepte machen Fotos zu einem “nice-to-have” und sind nicht zwingend erforderlich, um erfolgreich den beiden Brüdern Max und Eli nachzukochen.

Das “wahre Leben” bietet Rezepte für:
* den Sonntagsbrunch
* als Grill-Futter
* den Abend daheim
* die Dinnerparty
* Mitternachtssnacks
* Süßkram

Vor dem eigentlichen Rezeptteil werden die Rubriken mit einem einleitenden, witzigen Text der beiden Brüder vorgestellt, das alphabetische Register aller Rezepte befindet sich am Ende des Buches, jedoch ist jeder Rubrik noch eine Seite vorangestellt, auf der sich eine Übersicht der Rezepte nach Abdruckfolge im Buch befindet.
Pizzen oder Popcorn werden in verschiedenen Varianten und Geschmacksrichtungen präsentiert, das Kapitel Grill-Futter bietet einen ausführlichen Beitrag zum Thema Einlegen und dank einer mehrseitigen Abhandlung rund um Pasta bekommt man direkt Lust Nudeln selbst zu machen, zudem auch die Anleitung zur Bedienung einer Nudelmaschine und persönliche Tipps von Max für den perfekten Nudelgenuss nicht fehlen.
Überhaupt ist einer der größten Plus- und Sympathiepunkte die Ergänzung der Rezepte durch persönliche Tipps der Sussmanbrüder, die nicht nur immer hilfreich, sondern auch sehr kurzweilig zu lesen sind. Viel Spaß zum kompletten Durchstöbern des Buches bieten auch die einleitenden Texte zu jedem Rezept, in denen Max und Eli erzählen, wo der Ursprung für das jeweilige Gericht liegt oder wie sie selbst auf bestimmte Kombinationen gekommen sind oder woher die einzelnen Zutaten stammen.

“Kochhelden” sind männlich, verspielt, sympathisch, vielfältig und sicherlich nicht immer jedermanns Geschmack – sagte der Koch und biss in das Schinkenmuffin mit Marmelade – aber es lohnt in jedem Fall die teils außergewöhnlichen Rezepte auszuprobieren und im Zweifelsfall hält man es so, wie Max und Eli empfehlen: “Geben Sie dazu, was Sie mögen, und lassen Sie anderes weg.” Die Sussmanbrüder bieten viel Anregung die ausgetretenen Küchenpfade zu verlassen und auf außergewöhnliche Genusstour zu gehen!

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