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[REZENSION] Kinderland

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Kinderland
Autor: Marco Sonnleitner
Übersetzer: -/-
Verlag: Gmeiner
Reihe: Bartholomäus Kammerlander 2
Ausführung: Taschenbuch, 373 Seiten

Autor:
Marco Sonnleitner, geboren 1965 in München, wo er insgesamt 17 Jahre verbrachte, lebt seit 1996 in Memmingen. Dort arbeitet er als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde an einem Gymnasium. Als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte er Germanistik, Geschichte und Politologie und vorher vier Jahre Medizin in Deutschland, Afrika und den Vereinigten Staaten. Seit 2001 ist er auch als Schriftsteller tätig und veröffentlichte seitdem einen vierbändigen Fantasy-Roman für Kinder um den Helden »Tom O’Donnell« sowie über 25 Bände für die bekannte Jugendkrimireihe »Die drei ???«. Marco Sonnleitner ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. »Kinderland« ist Bartholomäus Kammerlanders zweiter Fall.

KINDERLAND

Wie kommt ein abgetrennter Kinderfinger in den Magen eines Hechtes? Das ist die Frage, die sich Bartholomäus Kammerlander nach dem Fund als erstes stellt. Diverse Szenarien sind denkbar, doch als schließlich der Rest der Leiche gefunden wird, ist klar, dass die Erklärung nicht so einfach ist. Obwohl Kammerlander sich mehr seiner Frau und seinem Hotel hingeben wollte, beschließt er erneut der Polizei zu helfen, dafür hat er der Truppe einfach zu lange angehört und die Umstände des Falls sprechen einfach für sich. Doch je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto unglaublicher wird das Ausmaß…

Brutal zugerichtete Leichen sind nie leicht zu ertragen. Handelt es sich aber, wie hier, auch noch um entführte und ermordete Kinder, ist nicht nur die Polizei ganz anders bei der Sache. Solch schreckliche Taten gehen einem immer an die Nieren, sind Kinder die Opfer, ist man jedoch emotional noch stärker eingebunden, egal ob man selber welche hat oder nicht. Verständlich daher, dass Kammerlander den Fall nicht einfach Fall sein lassen kann, sondern sich ebenfalls in die Ermittlungen hinein kniet.

Nach dem Fund des Fingers und schließlich auch dem Rest der Leiche gibt es einige Hinweise, die aber irgendwie allesamt nicht richtig weiterführen wollen. Einen schwereren Start kann man sich fast gar nicht vorstellen. Der Leser überlegt selbst fieberhaft, da jedoch auch ihm nicht viel mehr Hinweise zur Verfügung stehen, trotz der beobachtenden Erzählperspektive, tritt man ziemlich lange auf der Stelle. Im Grunde muss man darauf hoffen, dass ein Fehler auf Täterseite geschieht, um die Ermittlungen endlich ins Rollen zu bringen. Andererseits bedeutet dies mindestens ein weiteres Opfer.

Gebannt klebt der Blick des Lesers an den Zeilen und Buchstaben, immer auf der Suche nach neuen Spuren, die, so hofft man, nicht wieder in einer Sackgasse enden. Marco Sonnleitner zieht den Leser mit seinem eingängigen Schreibstil und der Spannung, die sich von Seite zu Seite mehr aufbaut, in den Bann und lässt ihn bis zum Schluss nicht mehr los. Atemlos verfolgt man die Ermittlungen der Polizei und natürlich auch jeden Schritt von Bartholomäus Kammerlander, denn das müssen bei weitem nicht immer dieselben Wege sein.

In „Kinderland“ ermittelt Bartholomäus Kammerlander bereits in seinem zweiten Fall. Wer den Mann mit den eigenwilligen Gedanken und dem Hang zu Alleingängen noch nicht kennt, wird ihn sofort sympathisch finden. All jene, die bereits „Blutzeugen“ gelesen haben können sich auf ein Wiedersehen freuen. Dieser zweite Band ist unabhängig von dem ersten verständlich und nachvollziehbar. Wer allerdings die Entwicklung der Charaktere, von denen einige bereits zum zweiten Mal auftauchen, verfolgen möchte, sollte auch zu „Blutzeugen“ greifen.

Reiheninfo:
Band 1: Blutzeugen

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