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[INTERVIEW] Interview mit Mechthild Gläser

Redakteur: Anette Leister

Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch, hat stets wertvolle Ratschläge für sie, während Goethes Werther zwar seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt, Amy aber auch ein treuer Freund ist, seit sie ihn vor den Annäherungsversuchen der Hexen aus Macbeth gerettet hat. Lediglich die Idee, Oliver Twist Kaugummi zu schenken, war nicht die beste…

Doch bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen! Doch erst, als sich die Zwischenfälle auch auf die Realität auswirken und schließlich sogar ein Todesopfer fordern, wird Amy klar, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter wirklich abgesehen?

Liebe Mechthild,


danke, dass du dich zu einem Interview bereit erklärt hast.

Figuren wie deine Buchspringer sind in ähnlicher Form Thema in der Reihe von Jasper Ffjorde rund um Thursday Next. Haben dich diese Reihe oder andere Einflüsse zu deinem neuen Buch inspiriert?

Vermutlich hat jeder, der gerne liest, schon einmal davon geträumt, Teil seiner Lieblingsbücher zu werden, Figuren zu treffen oder gar in die Handlung einzugreifen. Ich würde daher sagen, dass mich vor allem die Liebe zum Lesen zu den Buchspringern inspiriert hat. Aber natürlich bin ich nicht die erste Autorin, die eine Geschichte über die Reise in andere Geschichten geschrieben hat. Die Thursday Next-Romane kenne ich, genauso wie zum Beispiel die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke. Mich hat es gereizt, meine eigene Version dieser Grundidee zu erzählen.

Würdest du selbst gerne die Fähigkeit der Buchspringer besitzen, und in welches Buch würdest du als erstes springen und warum?

Durch die Welten meiner Lieblingsbücher spazieren zu können, wäre natürlich ein wahrgewordener Traum. Aber, ehrlich gesagt, wüsste ich gar nicht, wohin ich zuerst reisen würde, es gibt so viele tolle Geschichten. Vielleicht würde ich mit etwas von Jane Austen anfangen. Oder, so wie Amy, in „Alice im Wunderland“ springen und mit dem verrückten Hutmacher Tee trinken. Oder ich würde einen Tag in Hogwarts verbringen…

Wie kam es zur Wahl des Handlungsschauplatzes Stormsay?

Ich liebe Schottland und wollte schon immer mal eine Geschichte vor der imposanten landschaftlichen Kulisse dieses Landes erzählen. Für die Buchspringer brauchte ich außerdem einen abgelegen Ort, am besten eine Insel, abgeschieden vom Rest der Welt. Ein romantischer Ort sollte es sein, an dem Geheimnisse sicher sind und Unglaubliches etwas weniger unglaublich erscheint, als wenn es nebenan passieren würde.

Wie gefällt dir das Cover? Hattest du Mitspracherecht, welche Buchfiguren auf dem Cover erscheinen?

Das Cover gefällt mir total gut. Ich finde vor allem die Farbgebung wunderschön. Die Idee der Grafikerin, Buchfiguren mit aufzunehmen, erscheint mir auch ziemlich genial, Einfluss darauf hatte ich allerdings nicht. Ich hatte mir aber im Vorhinein die fliegenden Bücher gewünscht und freue mich sehr, dass sie es aufs Cover geschafft haben.

Das Märchen innerhalb der Geschichte bietet Raum für eine Fortsetzung. Könntest du dir vorstellen eine zu schreiben oder hast du bewusst ein offenes Ende gewählt?

So offen finde ich das Ende der Geschichte eigentlich nicht. Worauf du anspielst, das ist ja eher so ein kleiner Twist, der vielleicht noch mal zum Nachdenken anregt. Die Haupthandlung ist für mich aufgelöst und beendet. Ob ich trotzdem noch einmal nach Stormsay zurückkehren werde, weiß ich noch nicht. Gerade beschäftige ich mich mehr mit neuen Ideen.

Hast du bereits Pläne für zukünftige Buchprojekte, und falls ja, wie sehen diese aus?

Ideen für zukünftige Bücher habe ich viele. Ob und welche davon das Licht der Öffentlichkeit erblicken werden, hängt aber auch von den Verlagen ab. Gerade arbeite ich an einer Geschichte für Kinder, über die ich aber leider noch nichts verraten kann.

Bist du immer noch in der Agentur unter Vertrag, in der du mit 17 deine ersten Schritte gemacht hast? Würdest du heute etwas anders machen … Immerhin hat es noch 7 Jahre gedauert bis du bei deinem Verlag untergekommen bist?

Ja, ich bin immer noch bei meiner Agentur, auch und vielleicht gerade weil es so viele Jahre gedauert hat, bis ich den ersten Verlagsvertrag bekam. Immerhin hat meine liebe Agentin unglaublich lange zu mir gehalten, obwohl ich nur Absagen bekam. Letztlich hat sich unser beider Durchhaltevermögen gelohnt, von daher bereue ich es nicht, dort geblieben zu sein.

Wie willst du nach deinem Studienabschluss Arbeit und Schreiben vereinen?

Das ist tatsächlich etwas, mit dem ich mich momentan auseinandersetze. Eine optimale Lösung habe ich noch nicht gefunden, aber ich denke, dass es mit Disziplin schon funktionieren wird. Während des Studiums musste ich schließlich auch immer wieder Zeitfenster für meine Geschichten finden.

Vielen Dank für dieses interessante Interview.

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1 thought on “[INTERVIEW] Interview mit Mechthild Gläser

  1. Ein schönes Interview! Ich mag Mechthild Gläsers Schattenwelt-Dilogie sehr gerne. Das neue Buch kenne ich noch gar nicht. Gleich mal gucken gehen…

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