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[REZENSION] Puppentanz in Prag

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Puppentanz in Prag
Autor: Andreas Schlüter
Illustrator: Daniel Napp
Verlag: Tulipan
Reihe: City Crime 2
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Hardcover, 192 Seiten

Autor:
Andreas Schlüter wurde 1958 in Hamburg geboren. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Mit dem ersten Band der Erfolgsserie »Level 4« gelang ihm 1994 der Durchbruch als Schriftsteller. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt er auch Drehbücher, u.a. für den Tatort und krimi.de. Andreas Schlüter arbeitet in Hamburg und auf Mallorca.
Mehr auf www.schlueter-buecher.de

Illustrator:
Daniel Napp wurde 1974 in Nastätten (Rheinland-Pfalz) geboren. Nach Abitur und Zivildienst im Krankenhaus absolvierte er von 1996 bis 2002 ein Designstudium in Münster mit dem Schwerpunkt Illustration. Seit 2006 arbeitet er in der Ateliergemeinschaft Hafenstraße in Münster. Er wurde bereits viermal für die Illustratorenschau zur Kinder- und Jugendbuchmesse in Bologna ausgewählt.
Mehr auf www.daniel-napp.de

PUPPENTANZ IN PRAG

Joanna kann ihr Glück kaum fassen, als sie zwei der begehrten Karten für ihre Lieblingsband in Händen hält. Doch ein kleines Problem gibt es da noch: Das Konzert findet in Prag statt. Nachdem sie ihre Eltern überreden konnte, steht einem Kurzurlaub nun nichts mehr im Wege. Doch kaum in Prag angekommen, geraten Joanna und ihr Bruder Finn in ein gefährliches Abenteuer. Nicht nur, dass die Konzertkarten auf mysteriöse Weise verschwinden, es wird auch noch in ihr Hotelzimmer eingebrochen und vor Erpressung schrecken die Täter auch nicht zurück.


Joanna spürte, wie Ondra für einen Moment die Luft anhielt, um kein Geräusch von sich zu geben. Sie selbst spürte, wie sich ihre anfängliche Wut auf Ondra und Vojta in pure Angst verwandelte.
Wie waren sie nur in eine solche Lage geraten? Sie hatte mit ihrer Familie eine kleine, lustige Reise machen wollen, um sich ein Konzert anzuschauen! Und nun versteckte sie sich unter einem parkenden Auto vor irgendeiner gefährlichen Verbrecherbande? Joanna konnte es einfach nicht fassen! (S. 79)

Prag hat einiges für Touristen zu bieten, doch Joanna und ihr Bruder Finn können sich nicht so recht an der Schönheit der Stadt erfreuen, denn sie treibt etwas ganz anderes um. Kaum dass sie angekommen sind, geraten sie in ein Netz aus üblen Machenschaften, aus dem sie, wenn irgend möglich, alleine wieder hinausfinden müssen. Auch wenn der Leser ihre Beweggründe, die Polizei und ihre Eltern außen vor zu lassen, versteht, so fragt man sich dennoch unweigerlich, ob es nicht doch besser wäre jemanden einzuweihen. Glücklicherweise bekommen die Geschwister tatkräftige Unterstützung, wobei hier lange Zeit nicht sicher ist, wem man nun wirklich trauen kann und wem nicht.

Neben atemloser Spannung und rasanter Action kann wenigstens der Leser die Goldene Stadt ein wenig kennenlernen, wenn dies den Kindern schon nicht vergönnt ist. Zwar konzentriert man sich in der Hauptsache natürlich auf das Geschehen, doch der Autor schafft es, die Schönheit der Stadt gekonnt in Worte zu fassen und diese in die Ereignisse einzuflechten. Somit ergibt sich ein in sich stimmiges Bild, welches Handlung und Umgebung vereint.

„Puppentanz in Prag“ ist bereits das zweite Abenteuer für die Geschwister Joanna und Finn, aber durchaus auch unabhängig vom ersten zu verstehen. Auf wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit wird nochmals kurz eingegangen und wenn nötig auch mal ausführlicher zurückgegriffen. Diese kurzen Rückblicke führen allerdings nicht dazu, dass man nun den kompletten ersten Band kennt, im Gegenteil, man ist nun umso neugieriger und möchte auch dieses Abenteuer unbedingt noch verfolgen.

Am Ende der Geschichte gibt es einen kurzen Tschechisch-Wortschatz, der dem Leser die Sprache ein bißchen näher bringt. Da vor allem die Einheimischen auch das ein oder andere Mal in ihrer Muttersprache kommunizieren, kann man so versuchen ihre Sätze zu entschlüsseln und kommt sich nicht ganz unwissend vor.

Andreas Schlüter hat eine ganz wundervolle Geschichte entworfen, die nicht nur Kinder und Jugendliche in ihren Bann zieht, sondern auch Erwachsene von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Man kann nie vorhersehen wann es zu unerwarteten Wendungen kommt und wann die nächste Überraschung lauert, so steht man ständig unter Strom und wartet gebannt auf die Dinge, die da kommen. Bleibt zu hoffen, dass die Reihe auch weiterhin fortgesetzt wird.

Reiheninfo:
Band 1: Vermisst in Florenz

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