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[REZENSION] Kurz und kriminell

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Kurz und kriminell
Autor: Ingrid Schmitz
Übersetzer: -/-
Verlag: Rectoverso
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 240 Seiten


Autor:
Ingrid Schmitz wurde 1955 geboren und schreibt seit 2000 hauptberuflich. Bisher sind über fünfzig Krimikurzgeschichten und vier Kriminalromane von ihr erschienen. Sie ist Herausgeberin von insgesamt sechzehn Kriminal-Anthologien. Durch die Autorenvereinigungen Mörderische Schwestern und Das Syndikat findet sie immer wieder willige Auftragsmörder, die für sie Kurzgeschichten schreiben.

KURZ UND KRIMINELL

„Kurz und kriminell“ ist eine Sammlung verschiedenster Kriminalkurzgeschichten der Autorin Ingrid Schmitz. Die meisten vorzufindenden Geschichten wurden bereits in anderen Anthologien veröffentlicht, eine genaue Auflistung befindet sich im Anhang des Buches, ein paar jedoch wurde auch eigens für die vorliegende Zusammenstellung geschrieben. Wer also regelmäßig Krimianthologien verschlingt, dem mag das ein oder andere Ereignis bekannt vorkommen, doch vermutlich gibt es für jeden auch einiges neues zu entdecken.

„Ja, das stimmt. ‘Es geht immer um die Liebe, das Leben und den Tod’. Das hat Remarque mal gesagt. Du siehst aus wie er. Das war mir gestern Abend schon aufgefallen. Deine buschigen Augenbrauen, das markante Gesicht…“
„Ich kann dir versichern, dass ich es nicht bin.“ (S. 30; aus: „Wer sich verliert, findet die Welt“)

Trotz dessen, dass es sich immer um ein- und dieselbe Autorin handelt, könnten die Geschichten unterschiedlicher nicht sein. Zwangsläufig werden verschiedene Thematiken behandelt, aber auch was Länge und Stil angeht, gibt es Unterschiede. Dies ist insofern positiv, als dass man ansonsten schnell gelangweilt würde, wären alle Geschichten nach demselben Schema aufgemacht. Hier zeigt sich die Wandelbarkeit der Autorin und die Fähigkeit auf mögliche Vorgaben eingehen zu können.

Auch ihre gewählten Charaktere, ob Täter oder Opfer, handeln, wie es scheint, komplett eigenständig und somit grundverschieden. Hier treffen Personen aufeinander, die vermutlich niemals an einem Tisch sitzen würden, zumindest nicht, ohne sich gegenseitig umzubringen. Interessant zu verfolgen ist in diesem Zusammenhang, dass es Ingrid Schmitz schafft in wenigen Worten und auf sehr begrenztem Raum dem Leser ein umfangreiches Bild der Figuren zu vermitteln. Man sollte eigentlich meinen, dass es in der Hauptsache um die Handlung geht, schließlich bleibt nicht viel Zeit Spannung zu erzeugen, doch ihr gelingt es, die Darstellung der Personen nicht zu vernachlässigen und trotzdem spannende Geschichten niederzuschreiben.

Sicherlich gibt es mitunter Geschichten, die vorhersehbarer sind als andere, dann gibt es aber auch solche, die den Leser emotional mehr berühren und wieder andere, die sich vor Gänsehauteffekten kaum noch retten können. Alles in allem also eine gelungene Mischung, die jedem etwas zu bieten hat.

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