Rezension

[REZENSION] The House – Du warst nie wirklich sicher

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: The House – Du warst nie wirklich sicher (OT: The House)
Autor: Simon Lelic
Übersetzer: Friederike Achilles
Verlag: Lübbe
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 320 Seiten
Autor:
Simon Lelic ist ein britischer Thrillerautor, von dem bereits drei Romane international veröffentlicht wurden. Sein Debüt Ein toter Lehrer gewann den Betty Trask Award und stand auf der Shortlist des John CreasEy Debut Dagger. The House ist sein vierter Roman und erschien im Herbst 2017 als Spitzentitel bei Penguin UK. Lelic lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Brighton.

 

THE HOUSE – DU WARST NIE WIRKLICH SICHER

 

Eigentlich ist es zu schön um wahr zu sein als Syd und Jack tatsächlich den Zuschlag für das Haus erhielten, das sie als ihr gemeinsames Zuhause auserkoren hatten. Doch das unbestimmte Gefühl, dass etwas nicht stimmt, wurde schnell zur Seite geschoben. Warum sollten sie nicht auch einfach mal Glück haben? Als allerdings hinter dem Haus plötzlich eine Leiche gefunden wird, können die Anzeichen nicht mehr ignoriert werden…

Syd und Jack erstatten dem Leser gewissermaßen Bericht, denn sie erzählen immer abwechselnd von ihren Erlebnissen, die, wie sich herausstellt, nicht einmal der jeweils andere immer in Gänze kennt. Somit ergibt sich gleichzeitig ein Gespräch zwischen den Protagonisten, ohne dass diese jedoch konkret miteinander kommunizieren. Ein wenig schräg, aber doch interessant und intelligent gestaltet, obwohl man natürlich weiß, dass man so ausschließlich auf objektive Betrachtungen angewiesen ist und es kaum eine Möglichkeit der Verifizierung des Gesagten gibt. Natürlich ist man dadurch auch zeitweise wirren Gedankengängen und -sprüngen ausgesetzt, die augenscheinlich nicht immer miteinander zusammenhängen.

Die Ereignisse, die sich im und rund ums Haus abspielen erscheinen wie eine perfide Strategie den Adressaten mürbe zu machen. Dennoch ist der Leser sich nicht sicher, ob es sich um tatsächliche Vorkommnisse oder zahlreiche Hirngespinste handelt, schließlich fehlen häufig glasklare Beweise. Auch die Polizei, die im Laufe des Geschehens eine immer größere Rolle einnimmt, kommt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Doch trotz dessen, dass es inhaltlich einige nervenaufreibende Elemente gibt, fehlt es dem Geschehen an spannungsgeladener Atmosphäre. Man liest die Einträge von Syd und Jack als das was sie sind – die Wiedergabe diverser Fakten, die sich mehr oder minder aneinanderreihen. Dadurch kommt man zwar der Lösung mit der Zeit immer weiter auf die Spur, vermisst aber die thrillertypische Stimmung.

Entsprechend ist auch der Abschluss weniger überraschend als erhofft. Die hohen Erwartungen, die man noch vor dem Lesen hatte, konnten leider nicht erfüllt werden. Einzig die kreative Darstellung in Form des Berichts führt zu einer mittelmäßigen Gesamtwertung.

 
 
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