Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Gina Mayer
Illustrator: Gloria Jasionowski
Verlag: ars Edition
Reihe: Das Hotel der verzauberten Träume 3
empfohlenes Lesealter: ab 9 Jahren
Ausführung: Hardcover, 144 Seiten
DIE GOLDENE BOTSCHAFT
Eigentlich wollte Familie Fröhlich schon längst in ihre eigenes, neues Zuhause einziehen, doch notwendige Renovierungsarbeiten verhinderten dies, so dass sie übergangsweise noch immer im Hotel der Schwestern Apfel verweilen. Während sie ihrem Vater beim Streichen hilft, macht Joëlle eine sonderbare Entdeckung. Unter den Dielenböden ihres neuen Zimmers befindet sich eine goldene Kapsel, darin enthalten: ein verloren gegangener Traum. Sie ahnt instinktiv, dass nur sie den Besitzer ausfindet machen und ihm seinen Traum zurückgeben kann, doch es lauern Gefahren in der kleinen Kapsel, die Joëlle sich nicht vorzustellen vermag.
Obwohl sie inzwischen schon vor einigen Wochen von ihrer besonderen Gabe erfahren hat, weiß Joëlle noch lange nicht alles, was es darüber zu wissen gibt. Sie wird von den Schwestern Apfel bewusst ferngehalten mit dem Argument noch zu jung für diese Art von Verantwortung zu sein. Doch zeigt sich wieder einmal, dass diese Unwissenheit in Kombination mit unverhohlener Neugierde möglicherweise eine weitaus größere Gefahrenquelle darstellt.
Da es sich bereits um den dritten Band rund um Familie Fröhlich, das Traum-Hotel und die Apfel-Schwestern handelt, sollte man zumindest den Auftaktband gelesen haben. Zwar wird kurz angerissen worum es sich bei Joëlles Gabe handelt und was diese zu bedeuten hat, nichtsdestotrotz sind inzwischen umfassendere Kenntnisse vonnöten, die nur durch die vorherige Lektüre erlangt werden können. Ansonsten würde in jedem neuen Teil zunächst eine komplette Nacherzählung notwendig, was allein platztechnisch den Rahmen sprengt. Des weiteren wird die Entwicklung der Figuren zwangsläufig chronologisch vorangetrieben, so wachsen vor allem Joëlle und ihre Bruder an ihren Aufgaben.
Dass die sagenumwobene goldene Kapsel eine große Rolle spielt ist in dem Moment klar, als Joëlle sie unter dem Dielenboden entdeckt. Gebannt verfolgt man nun was es damit auf sich hat und wird sogleich hineingezogen in mystische Gedankenwelten. Der Mix aus realistischen wie magischen Elementen ist wieder einmal absolut gelungen, die Grenzen sind fließend, schließlich kann man auch gar nicht konkret sagen wo diese verlaufen würden. Der eine besitzt mehr Vorstellungskraft ab der eigentlichen Logik, der andere weniger. Aber das ist auch gar nicht schlimm, so ergeben sich einerseits Gesprächsgrundlagen, egal ob bei Kindern oder Erwachsenen, und andererseits wird der eigenen Fantasie ausreichend Entfaltungsraum geboten.
Zum Ende hin zeichnet sich ab, dass es im nächsten Band wohl noch viel mehr rund um Träume und ihre Deutung zu erfahren gibt, was man keinesfalls verpassen darf.
Reihen-Info:
Band 1: Fräulein Apfels Geheimnis
Band 2: Annabells Tagebuch
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