Redakteur: Christiane Demuth
Autorin: Janet Lewis
Übersetzerin: Susanne Höbel
Verlag: dtv
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 272 Seiten
DER MANN, DER SEINEM GEWISSEN FOLGTE
So friedlich und harmonisch das Cover auf den ersten Blick auch daherkommen mag, der Inhalt ist es ganz und gar nicht, auch wenn man als Leser zunächst noch nicht ahnt worauf man sich hier eingelassen hat. Wahre Begebenheiten, strittige Justizfälle der Geschichte: Die Faszination der Autorin sowie der Versuch ein nachvollziehbares Bild zu erschaffen und mögliche Erklärungen zu finden, vermag den Leser von Beginn an zu fesseln.
Obwohl man ziemlich weit zurückgehen muss in der Historie, gelingt es Janet Lewis mit Leichtigkeit die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und jedem zugänglich zu machen. Mit Pastor Sören Qvist lernt man eine Persönlichkeit kennen, die in ihrem Denken und Handeln womöglich nicht auf Anhieb verständlich ist, im weiteren Verlauf durchaus für Überraschungen sorgt, somit aber auch nach und nach greifbarer wird. Vor allem im Zusammenspiel mit anderen Charakteren zeichnen sich teils erhellende Erkenntnisse ab, die anfängliche Vermutungen und Theorien eventuell sogar noch einmal zerstreuen, so dass der Leser sich komplett neu aufstellen muss.
Die Erzählung weckt zahlreiche Emotionen und berührt in hohem Maße, inhaltlich wie auch stilistisch. Man wird sich nach der Lektüre noch einige Zeit zurückerinnern an ein ganz wundervolles Werk, auch wenn mitunter wahrlich betrübliche Gedanken anklopfen. Es ist jedem zu empfehlen sich voll und ganz auf diese wahre Geschichte einzulassen, man wird staunen, zetern, hassen – und vieles mehr.
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