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[REZENSION] Evil Hero. Superschurke wider Willen

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Evil Hero. Superschurke wider Willen
Autor: Sandra Grauer
Verlag: Planet!
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Hardcover, 352 Seiten

Autor:
Sandra Grauer wurde 1983 im Ruhrgebiet geboren. Schreiben, Lesen und in die Welt fremder Geschichten eintauchen war schon immer ihre Leidenschaft. In Heidelberg studierte sie Sprach- und Übersetzungswissenschaften, später absolvierte sie ein fachjournalistisches Fernstudium und ein Volontariat in einer PR-Agentur in Karlsruhe. Mit ihrem Mann und zwei Meerschweinchen lebt sie im Ruhrgebiet. Sie schreibt Romane für Jugendliche und Frauen und unter Pseudonym für den Cora-Verlag.
„Schorle für dich“ wurde 2015 mit der Leselupe ausgezeichnet, ihr Fantasy-Roman „Schattenspiel“ im März 2015 für den Indie Autor Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

EVIL HERO. SUPERSCHURKE WIDER WILLEN

Der Tod seines Vaters ist für John nicht nur emotional schwer zu verkraften. Er kann einfach nicht verstehen, dass Eagleman, DER Superheld und Johns Vater, einfach hinterrücks von Erzfeind The Rockstar erschossen wurde. John sinnt auf Rache und will eigenmächtig herausfinden wer sich hinter der Maske des Schurken verbirgt, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch wird ihm beinahe eine Hürde zum Verhängnis als er nicht an der Scola, der Schule für Superhelden, angenommen wird. Kurzentschlossen bewirbt er sich an der Evil Äcädemy, das Pendant für Schurken, und erhält einen positiven Bescheid. Jetzt liegt es allein an John, bloß nicht aufzufallen, und seine Mission dennoch erfolgreich durchzuführen…

Superhelden und Schurken entstehen nicht einfach so, auch sie müssen eine Ausbildung durchlaufen, theoretischen wie praktischen Unterricht absolvieren und neben Motivation viel Kampfgeist und Willen beweisen. John besitzt zwar bereits einige dieser Eigenschaften und dennoch ist und bleibt eine gewisse Unsicherheit allgegenwärtig, schließlich befindet er sich streng genommen unter lauter Feinden. Der Leser schließt den sympathischen Ich-Erzähler sofort ins Herz, auch wenn er sicherlich nicht immer moralisch korrekt agiert, und ist bereit mit ihm den schwierig Weg zu gehen, der noch vor ihm liegt. Das Ziel ist klar gesetzt, der Ansporn absolut nachvollziehbar, jetzt muss nur noch die Durchführung klappen. Doch wird John dies alleine gelingen oder muss er doch einsehen, dass es besser ist, Verbündete an seiner Seite zu haben? Woraufhin sich zwangsläufig die Frage stellt, wem er so sehr vertrauen kann, dass derjenige sich nicht plötzlich gegen ihn wendet.

Je tiefer der Leser in die Geschichte eintaucht, desto deutlicher wird, dass einiges mehr hinter den damaligen und auch den heutigen Ereignissen steckt, als auf den ersten Blick sichtbar. Und es gibt mindestens eine Person, die verhindern möchte, dass John das Geheimnis aufdeckt beziehungsweise überhaupt in dessen Nähe kommt. Auch der Leser grübelt ob der verwirrenden Vorkommnisse, die sich manches Mal nicht so recht ins Gesamtgeschehen einfügen wollen, und doch ahnt man, dass ein tieferer Sinn hinter dem Ganzen steckt. Mit einigen Überraschungen darf ebenso gerechnet werden wie mit vorhersehbaren Situationen, die sich bereits über einen längeren Zeitraum ankündigen. Das Verhältnis dieser Passagen ist im Großen und Ganzen aber ausgeglichen, fällt entsprechend als Kritikpunkt nicht allzu negativ ins Gewicht.

Die Hoffnung ist groß, dass es ein Wiedersehen mit John und der Evil Äcädemy geben wird, denn obwohl die Geschichte in weiten Teilen abgeschlossen ist, gibt es noch einiges an Potential, um weiterführende Ereignisse zu erschaffen. Man darf gespannt sein…

MUSS ICH HABEN!



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