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[REZENSION] Almost famous – Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Almost famous – Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde
Autor: Silke Schellhammer
Verlag: ars Edition
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahren
Ausführung: Hardcover, 208 Seiten

Autor:
Silke Schellhammer, 1967 in Baden Württemberg geboren, lebt und arbeitet in München. Sie unterrichtete nach ihrer Ausbildung und Praxisjahren an diversen Schulen für Physiotherapie und schreibt als freie Autorin für wissenschaftliche Verlage. Doch so spannend Motoneurone auch sein mögen, führen sie meistens ein eher beschauliches Dasein, über das sich nur sehr wenig phantasievolles berichten lässt. Deshalb findet das quirlige Chaos des Alltags seinen Platz in ihren Erzählungen für Kinder und Jugendliche.

ALMOST FAMOUS – WIE ICH AUS VERSEHEN FAST BERÜHMT WURDE

Zoe fühlt sich von Anfang an in der neuen Klasse nicht zugehörig und ist bereit alles zu tun, damit sich dies ändert. Daher klingt ihr Plan, sich einfach einen berühmten Vater zuzulegen, zunächst gar nicht übel. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt und bekommt Aufmerksamkeit von allen Seiten. Doch mit der Zeit muss Zoe einsehen, dass ihre Geschichte sich verselbstständigt und Ausmaße annimmt, die nicht mehr zu kontrollieren sind. Ihr ist klar, dass sie die Notbremse ziehen muss. Aber wie wahrt man dabei sein Gesicht?

In einer feststehenden Gemeinschaft einen Platz zu finden, der sich nicht am äußersten Rand befindet, ist alles andere als leicht, vor allem wenn man, wie Zoe, erst 12 ist. Sicherlich wäre nahezu jeder geneigt das eigene Leben aufregender und geheimnisvoller zu gestalten, um ein wenig auf sich aufmerksam zu machen und so vielleicht neue Bande schließen zu können. Hier jedoch wird schnell deutlich, dass Zoe zu Übertreibungen neigt, die sich über kurz oder lang selbstständig machen und ausufern werden. Für Ratschläge jeder Art scheint sie taub, weshalb man als Leser emotional auf Distanz geht und sich Zoes Lügengerüst lieber aus sicherer Entfernung anschaut. Auch wenn man von ihr als Hauptfigur nicht sofort angetan ist, die Geschichte als solche hat durchaus ihren Reiz und diverse Möglichkeiten was den Verlauf betrifft. Entsprechend neugierig verfolgt man das Geschehen, um entweder zustimmend zu nicken oder kopfschüttelnd über den Seiten zu sitzen.

Natürlich verbirgt sich ein tieferer Sinn hinter dem Ganzen, der auch, wenn er innerhalb der Handlung nicht angesprochen worden wäre, deutlich hervor tritt. Zielgruppengerecht wird auf die Pflichten einer (Klassen-)Gemeinschaft eingegangen, woraufhin sich weitere Aspekte ergeben, die nicht nur im Schulalltag eine Rolle spielen. Hier sollten sich durchaus auch erwachsene Leser angesprochen fühlen und so manches Handeln überdenken. Es wird nicht mit dem Zeigefinger gemahnt, und doch findet sich vermutlich jeder in der ein oder anderen dargestellten Situation wieder.

Dass Zoe eine blühende Fantasie hat, mag in gewisser Hinsicht eine positive Eigenschaft sein, denn für den Leser verschwimmen dadurch die Grenzen zwischen Realität und Fiktion vollends. Die Erzählung wird lebendig, ausgedachte Ereignisse erhalten einen ganz anderen Stellenwert, unabhängig davon, welche moralische Meinung vertreten wird. Man fliegt förmlich durch die Seiten, schließlich möchte man auch unbedingt wissen wie es ausgeht. Die Autorin wartet zum Ende hin noch mit der ein oder anderen Überraschung auf und diskutiert nicht jedes Detail bis zum Ende aus, wodurch es in Teilen dem Leser überlassen ist seine Fantasie spielen zu lassen.

MUSS ICH HABEN!



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