Redakteur: Anette Leister
Autor: Oliver Schlick
Verlag: Ueberreuter
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 400 Seiten
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Oliver Schlick wurde 1964 in Neuwied/Rhein geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Sozialarbeit an der FH Düsseldorf. Er lebt in Düsseldorf und wenn er gerade mal nicht schreibt, verbringt er seine Zeit mit dem Sammeln von Schneekugeln und Blechspielzeug, sowie dem exzessiven Hören von „The Cure“.
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Rebecca hat schon früh ihre Eltern verloren und wurde danach von einem Ehepaar adoptiert, das zwar dafür gesorgt hat, dass es Rebecca nie an etwas fehlte, aber Gefühle scheinen die beiden nicht für ihre Adoptivtochter zu hegen. Als Rebecca um ihren sechszehnten Geburtstag herum plötzlich anfängt Gesprächsfetzen zweier verschiedener Stimmen in ihrem Kopf zu hören und von mehreren Unbekannten verfolgt wird, mehren sich die Anzeichen, dass irgendwelche seltsamen Dinge von statten gehen… Rebecca denkt schon, sie ist dabei verrückt zu werden, doch als ihre Adoptiveltern sie wegen der Stimmen und daraus resultierenden Ohnmachtsanfällen in eine psychosomatische Klinik verfrachten, offenbaren sich ihr die Fremden und stellen sich als „Wächter“ vor, eine Vereinigung unter dem Deckmantel alltäglicher Leuchtturmwärter, die jedoch einer uralten Vereinigung angehören. Rebecca ist durch einen Vorfall in ihrer Kindheit Teil einer Prophezeiung geworden, daher rühren auch die Stimmen in ihrem Kopf. Die Wächter und Rebecca müssen das Geheimnis hinter den Stimmen in Rebeccas Kopf entschlüsseln, um die Prophezeiung zu erfüllen, doch die Mission droht zu scheitern, denn unter den Wächtern befindet sich ein Verräter…
Oliver Schlicks Geschichte ist erfrischend und neuartig. Obwohl ich schon sehr viele Bücher gelesen habe, ist mir ein derartiges Szenario bislang nicht unter gekommen. Seine Charaktere sind authentisch, und trotz der mysteriösen und spannenden Handlung kommen auch Situationskomik und Wortwitz nicht zu kurz. Die Wächter sind ein bunter Haufen der unterschiedlichsten Figuren, durch die Charakterzeichnung kommt auch jede Menge Lokalkolorit in das Geschehen und die Personen wirken so einzigartig und real.
Mein einziger Kritikpunkt ist es, dass die Prophezeiung und deren Einwirken auf Rebecca und die beiden Personen, die zu den Stimmen in ihrem Kopf gehören, sehr esoterisch wirken, und Esoterik ist einfach nicht mein Fall, so dass mich das Buch trotz aller positiven Aspekte letztendlich doch nicht komplett überzeugen konnte.
Der größte Pluspunkt war für mich, dass ich noch nie das Gefühl hatte so viel vom Autor selbst in einer Geschichte wiederzufinden, als ob die Person, die hinter dem Roman steckt, richtig greifbar wäre. Sehr eigenständig und individuell, nicht austauschbar oder vergleichbar mit anderen Geschichten. Das hat mich wirklich begeistert und meine Neugierde auf weitere Romane aus der Feder Oliver Schlicks geweckt!
„Wächter der Meere, Hüter des Lichts“ ist großartige fantastische Literatur aus Deutschland, mit wunderbar gezeichneten Charakteren und einer sehr bild- und lebhaften Sprache, die den Leser an den Seiten kleben lässt. Von mir gibt es nur deshalb einen leichten Abzug in der Wertung, weil mich das esoterisch angehauchte Thema nicht völlig abholen konnte.
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