Film-Rezension

[FILM-REZENSION] Springflut

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Springflut (OT: Springfloden)
Regie: Niklas Ohlson / Matthias Ohlsson / Pontus Klänge
Darsteller: Julia Ragnarsson, Johan Widerberg, Cecilia Nilsson, Peter Carlberg u.a.
Studio: Edel Germany GmbH
Reihe: Staffel 1
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 443 Minuten

 

 

SPRINGFLUT

 
Polizeianwärterin Olivia Rönning erhält als Semester-Aufgabe einen Cold-Case-Fall, der seit 1990 nicht gelöst werden konnte und inzwischen im Archiv sein Dasein fristet. Als ihre Nachforschungen ergeben, dass ihr verstorbener Vater an ebenjenem Fall gearbeitet hat, gibt es für Olivia kein Halten mehr. Sie ist wie besessen von der Vorstellung den grausamen Mord von damals endlich aufzuklären. Dabei benötigt sie Hilfe aus der Vergangenheit…

Das Autoren-Duo Rolf und Cilla Börjlind hat mit „Die Springflut“ einen Thriller vorgelegt, der bereits in Printform die Leser begeisterte. Nun wurde er für das Fernsehen adaptiert. Aufgeteilt in fünf Folgen kann der Zuschauer Olivias Weg verfolgen und ihr vielleicht sogar bei der Aufklärung des Verbrechens helfen. Gleich zu Beginn reist man in die Vergangenheit und wohnt der grausamen Tat in Teilen bei. Dies allerdings reicht schon, um einen Eindruck der angewandten Kaltblütigkeit zu bekommen. Mehr als sieben Stunden geht es schließlich auf Verbrecherjagd, die noch einiges mehr aufwühlt, denn auch aktuelle Missetaten geraten in den Fokus der Ermittler.

Zu Anfang einer jeden Episode gibt es einen kurzen Rückblick auf das bisherige Geschehen, so dass man sofort wieder mittendrin ist, auch wenn zwischenzeitlich ein paar Tage vergehen. Mit den Charakteren wird man schnell warm, einige wirken regelrecht vertraut, was vermutlich auch der typisch herzlichen Art liegt. Sicherlich hegt man auch diverse Abneigungen oder ist zumindest misstrauisch, im Großen und Ganzen aber kann man sich gut einfinden, um sich voll und ganz auf den Fall konzentrieren zu können.

Die Ermittlungen scheinen eine Schneise zu schlagen, denn es kommt zu Querverbindungen, mit denen man absolut nicht gerechnet hätte. So verfolgt man mit Spannung nicht nur Olivia, die sich auf ihren Weg zunehmend in Gefahr begibt, sondern achtet auch auf noch so kleine Hinweise, die möglicherweise auf die Lösung hindeuten. Nichtsdestotrotz bleiben Motiv und Täter bis zuletzt im Dunkeln, zahlreiche Theorien mussten bereits im Vorfeld verworfen werden. Der Abschluss hält zudem noch eine ganz besondere Überraschung bereit, die im Nachhinein betrachtet mehr als logisch erscheint, zuvor jedoch nicht an die Oberfläche dringen konnte.

Mit gleichsam stimmigen wie gewaltigen Bildern vermag die Serie zu fesseln. Die nordische Atmosphäre wird gekonnte eingefangen und erzählt auch ohne Worte häufig eine ganz eigene Geschichte. Hinzu kommt die musikalische Untermalung, die ebenfalls grandios zur vorherrschenden Stimmung passt. Der Inhalt hätte besser nicht umgesetzt werden können, hier stimmt einfach alles. Sämtliche Elemente ergänzen sich perfekt, so dass man als Zuschauer hineingesogen wird in schier unglaubliche Begebenheiten. Beinahe ist es als würde man den Ereignissen selbst beiwohnen.

Da bereits die 2. Staffel in Planung ist, ist die Hoffnung entsprechend groß, dass ein baldiges Wiedersehen in nicht allzu weiter Ferne liegt. Denn es gibt noch den ein oder anderen Aspekt, der außerhalb des damaligen Mordes aufgetaucht ist, der aber noch nicht weiter verfolgt wurde. Entsprechend ist durchaus noch Potential für eine Weiterführung vorhanden, zumal es inzwischen vier Bände rund um Olivia Rönning gibt.

 

 

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