Rezension

[REZENSION] Kretische Feindschaft

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Kretische Feindschaft
Autor: Nikos Milonás
Verlag: Fischer Scherz
Reihe: Michalis Charisteas 1
Ausführung: Broschur, 400 Seiten
Autor:
Nikos Milonás alias Frank D. Müller hat sich bereits im jungen Alter von 17 Jahren bei seiner ersten Kreta-Reise in die Mittelmeerinsel verliebt. Aus einem kühlen norddeutschen Sommer kommend, war er überwältigt, als er vom Schiff aus die Küste zu Gesicht bekam und der intensive Duft von wildem Thymian übers Meer zu ihm herüberwehte. Seither verbringt er so viel Zeit wie möglich auf Kreta und hat Land und Leute fest ins Herz geschlossen. In seinem deutschen Leben wohnt der gebürtige Hamburger mittlerweile in München, arbeitet als Regieassistent und Dokumentarfilmer und ist (Co-)Autor diverser TV-Sendungen (u.a. »München 7«).

 

KRETISCHE FEINDSCHAFT

 

Voller Vorfreude wartet nicht nur Kommissar Michalis Charisteas auf die Ankunft seiner Freundin Hannah. Sie lebt in Deutschland und verbringt nur alle paar Monate ein paar Wochen mit ihrem Freund. Dieses Ereignis versetzt jedes Mal die gesamte kretische Familie in Aufregung und hektisches Treiben. Kein Wunder also, dass wirklich jeder darauf bedacht ist Michalis daran zu erinnern rechtzeitig am Flughafen zu sein. Wie es das Schicksal jedoch will, scheint sich ein neuer, recht pikanter, Fall anzubahnen. Der Bürgermeister des Nachbarorts, zunächst noch vermisst, wird tot aufgefunden. Schnell wird von einem tragischen Unfall gesprochen – für Michalis jedoch zu schnell…

Im ersten Band rund um Kommissar Michalis Charisteas ist einiges los. Vor allem familiäre Einblicke erhält der Leser en masse. Teilweise ist dieser persönliche Aspekt natürlich interessant und für das allgemeine Verständnis durchaus nützlich, andererseits erscheint die Detailliertheit, mit der hier gearbeitet wird, doch ein bisschen zu viel des Guten. Denn sie überlagert in gewisser Weise den eigentlich im Vordergrund stehenden Fall.

Auch wenn andere es verhindern wollen, so lässt Michalis sich nicht davon abbringen, dass es sich bei dem Tod des Bürgermeisters um ein Verbrechen handelt. Konkrete Beweise hat er zwar noch lange nicht vorzuweisen, aber doch ist es ein wenig mehr als ein Bauchgefühl, das ihn antreibt. Kleinere Indizien für seine gewagte These zeichnen sich mit der Zeit immer deutlicher ab und lassen auch den Leser nicht ruhen. Trotz gebotener Neugierde entwickelt sich die Spannungskurve zwar stetig, aber langsam, so dass auch die Handlung als solche zeitweise nur stockend vorangetrieben wird.

Natürlich bleibt man bis zum Schluss am Ball, auch wenn es zugegebenermaßen vor allem zu Beginn tatsächlich schwierig ist sich voll und ganz auf die Geschichte zu fokussieren. Nichtsdestotrotz besteht die mitunter begründete Hoffnung auf überraschende Ereignisse und lange verborgene Geheimnisse. Und wer weiß, vielleicht schafft Michalis’ Familie es ja im nächsten Band sich ein klein wenig zurückzunehmen.

 
 
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