Rezension

[REZENSION] Die Mörderinsel

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Die Mörderinsel
Autor: Eric Berg
Verlag: Limes
Reihe: Doro Kagel 2
Ausführung: Broschur, 480 Seiten
Autor:
Eric Berg zählt seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. 2013 verwirklichte er einen lang gehegten schriftstellerischen Traum und veröffentlichte seinen ersten Kriminalroman »Das Nebelhaus«, der 2017 mit Felicitas Woll in der Hauptrolle der Journalistin Doro Kagel verfilmt wurde. Seither begeistert Eric Berg mit jedem seiner Romane Leser und Kritiker aufs Neue und erobert regelmäßig die Bestsellerlisten. In seinem neusten Kriminalroman »Die Mörderinsel« ermittelt Doro Kagel in ihrem zweiten Fall.

 

DIE MÖRDERINSEL

 

Die Erleichterung bei Holger Simonsmeyer und seiner Familie ist groß als der Freispruch verkündet wird. Im Dorf allerdings schlägt dem Hotelier das Misstrauen der Bevölkerung entgegen, denn alle halten ihn für einen Mörder. Der unbändige Hass spiegelt sich schlussendlich in einem tragischen Feuerinferno wider. Journalistin Doro Kagel fühlt sich schuldig, denn sie hatte Frau Simonsmeyer damals im Gericht rüde abgewiesen. Jetzt will sie für Gerechtigkeit sorgen, beginnt die Ereignisse tiefgründiger zu betrachten und stößt auf interessante Zusammenhänge…

„Ihr Job ist das Bearbeiten hübscher Gegenstände, die in der Natur vorkommen. Mein Job ist das Aufdecken schmutziger Gemeinheiten, die in der Natur des Menschen liegen.“ Sie verstärkte ihr Grundlächeln ganz leicht. „So, Sie sind also Journalistin.“ (S. 136)

Schon von Berufs wegen siegt bei Doro Kagel meist die Neugierde, in diesem speziellen Fall allerdings ist sie auch ein bisschen persönlich betroffen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie die Geschehnisse der letzten Monate in und um Trenthin genauer in Augenschein nimmt. Dass sie dabei dem ein oder anderen womöglich in die Quere kommen könnte, ist zumindest dem Leser von vornherein klar. Stellt sich nur die Frage, wann sich ihre Wege kreuzen beziehungsweise Doro der Lösung des Falls zu nahe kommt.

Bruchstückhaft und im Wechsel wird man mitgenommen zu vergangenen und gegenwärtigen Ereignissen. Schnell wird somit deutlich, dass alles miteinander verwoben ist, wo die Schnittstellen allerdings genau liegen, wird aber erst im weiteren Verlauf sichtbar. Somit bleibt ausreichend Zeit die unterschiedlichen Handlungsstränge zu analysieren und interpretieren, um eventuelle Verbindungen herauszufiltern. Einerseits wird die Geschichte auf Grund der verschiedenen Perspektiven lebendig gehalten, andererseits wirken die Erläuterungen mit der Zeit immer zäher, als würde die Erzählung künstlich in die Länge gezogen.

Somit hat es auch der Spannungsaufbau nicht leicht, obwohl durchweg erkennbar. Erst relativ zum Schluss kommt es zu einer wahrlich überraschenden Wendung, wodurch der Leser vollkommen in den Bann gezogen wird. Natürlich wird auch zuvor die Neugierde angestachelt und zugegebenermaßen möchte man wissen was nun wirklich geschehen ist – den Mord wie auch den Brand betreffend – eher aber würde man „Die Mörderinsel“ als (Spannungs)Roman denn als Krimi betiteln.

 

Reihen-Info:
Band 1: Das Nebelhaus

 
 

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