Redakteur: Christiane Demuth

Autor: Joachim F. Kuck
Verlag: Rowohlt
Reihe: Mörderney 1
Ausführung: Taschenbuch, 304 Seiten


DER TOTE WATTFÜHRER
Tilla lebt seit Kindesbeinen auf der Insel, hat aber keinen leichten Stand. Sie scheint ein sprunghafter, chaotischer und rastloser Charakter zu sein. Doch reicht dies aus, um einer Wand aus Ablehnung zu begegnen? Als sie auf Hark trifft, der das komplette Gegenteil zu sein scheint, offenbart sich eine Emotionalität ihrerseits, die allerdings häufig mit Sarkasmus überdeckt wird. Im Laufe des Geschehen kommt man den Protagonisten Stück für Stück näher und riskiert den ein oder anderen Blick hinter die Fassade.
Dass hinter dem grausamen Verbrechen, der Verbrennung des 102-jährigen Wattführers, ein komplexeres Konstrukt steckt, wird schnell klar. Zu viele Geheimnisse säumen den Weg, jeder Befragte scheint etwas zu verbergen. Überhaupt beruht zunächst vieles auf Mutmaßungen, Annahmen, Interpretationen. Einen Zugang zu finden, um endlich auf konkrete Hinweise zu stoßen, erweist sich als schwierig. Doch Tilla beweist Spürsinn. Sie hat sicherlich unkonventionelle Ideen und Methoden, ist aber drauf und dran, die Inselbewohner aus der Fassung zu bringen, mit Hark an ihrer Seite und der See im Rücken. Als eine weitere Leiche auftaucht, gilt es, sich nicht in die Irre führen zu lassen und alles zu sortieren. Das ist natürlich leichter gesagt als getan..
Ein spannender, ereignisreicher und durchaus würdiger Auftakt zu dieser neuen Krimi-Reihe. Es deutet sich an, dass es noch viel mehr über die Figuren zu erfahren und die Insel zu entdecken gibt. Man darf entsprechend gespannt auf den nächsten Auftritt des ungewöhnlichen Gespanns sein.

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