Rezension

[REZENSION] Keyserlings Geheimnis (Hörbuch)

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Keyserlings Geheimnis
Autor: Klaus Modick
Sprecher: Detlef Bierstedt
Verlag: Audiobuch
Reihe: -/-
Ausführung: Ungekürzte Lesung, ca. 398 Minuten, 6 CDs
Autor:
Klaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger und arbeitete danach u.a. als Lehrbeauftragter und Werbetexter. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer und lebt nach diversen Auslandsaufenthalten und Dozenturen wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Nicolas-Born-Preis, dem Bettina-von-Arnim-Preis und dem Rheingau Literatur Preis. Zudem war er Stipendiat der Villa Massimo sowie der Villa Aurora. Sein Roman »Konzert ohne Dichter« erschien im Frühjahr 2015 und wurde schnell zum Bestseller. 2018 folgte sein Roman »Keyserlings Geheimnis«.

Sprecher:
Detlef Bierstedt, 1952 in Berlin geboren, ist Schauspieler und zählt zu den profiliertesten deutschen Synchronsprechern. Er spielte in bekannten Fernsehproduktionen wie „Tatort”. Als Synchronsprecher erlangte er u.a. als Stimme von George Clooney Berühmtheit sowie von Jonathan Frakes, Commander Riker in „Star Trek” und TV-Moderator in „X-Faktor – Das Unfassbare”.

 

KEYSERLINGS GEHEIMNIS

 
Eduard Graf von Keyserling, der sich ob einer ominösen Krankheit immer sträubte porträtieren zu lassen, wird nun doch die Ehre zuteil von Lovis Corinth gemalt zu werden. Plötzlich allerdings stellt eine Sängerin auf der Durchreise Keyserlings Welt auf den Kopf. Denn die Dame ist Teil seiner Vergangenheit, deren Ereignisse ihn zeitweise noch immer nicht loslassen.

Klaus Modick hat schon mit dem Künstlerroman „Konzert ohne Dichter“ bewiesen, dass er ein großartiger Schriftsteller ist. Nun widmet er sich dem Leben und Wirken des Eduard Graf von Keyserling. Wer jetzt allerdings nur das literarische Werk im Blick hat, sollte sich auf einige Überraschungen gefasst machen.

Ausgelöst durch das Auftauchen eines wahrhaften Schattens der Vergangenheit kommt es zu Erinnerungen, die mal mehr mal weniger tief unter der Oberfläche geschlummert haben. Dabei dringt man ein in die Intimsphäre eines Mannes, der gleichzeitig Unsicherheit wie auch Stärke ausstrahlt. Dieser Widerspruch wird allerdings nicht der einzige sein, mit dem der Hörer sich konfrontiert sieht, und doch ergibt sich ein stimmiges Bild, das man zwar nicht in allen Details, handlungs- wie gedankenmäßig, teilt, aber dennoch mit Neugierde verfolgt.

Detlef Bierstedt gelingt es, die Atmosphäre in sämtlichen Nuancen einzufangen und dem Hörer zu übermitteln. Somit fühlt man sich in eine längst vergangene Zeit versetzt, ohne jedoch ein antiquiertes Gefühl zu bekommen. Gleichzeitig schafft er es, das Geschehen lebendig zu halten, auch wenn der Autor sich ab und an in ausschweifenden Erläuterungen verliert, die für den Fortgang der Handlung nicht immer notwendig sind.

Mit einer Mischung aus humorvollen und ernsthaften Passagen ist Klaus Modick erneut ein Werk gelungen, das verschiedenste Emotionen vereint und so auch bei einem breiten Publikum auf Interesse stößt.

 
 
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