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[REZENSION] Mohnschnecke

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Mohnschnecke
Autor: Anna Koschka
Übersetzer: -/-
Verlag: Knaur
Reihe: Band 2
Ausführung: Taschenbuch, 384 Seiten

Autor:
Anna Koschka ist das Pseudonym der Wiener Autorin Claudia Toman. 1978 geboren, lebt sie zusammen mit Katze, MacBook und hunderten geliebten Büchern in der Nähe des Wiener Naschmarktes. Sie arbeitet als Schriftstellerin, Theatermacherin und Museumsguide und schreibt bereits am nächsten Roman um die liebenswerten Heldinnen des Mauerblümchenclubs.

MOHNSCHNECKE

Dotti ist zurück – und erneut Single. Mit Hilfe ihrer Freundinnen und einer Mauerblümchentherapie soll sie endlich wieder auf den Damm gebracht werden, denn seit geraumer Zeit hat sie kein Buch mehr gelesen, mehr als die ersten Seiten waren nie drin. Und das als Rezensentin beim Österreichboten. Dann fällt ihr plötzlich ein geheimnisvolles Rezeptbuch in die Hände und alles ändert sich. Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Bäcker wird sie von ihren Freundinnen und einer ganz besonderen magischen Kraft unterstützt…

„Du möchtest wissen, ob mir mal wer die Liebe geschenkt hat? Und ob sie aus einem solchen geheimnisvollen Laden war, schön eingewickelt, mit Schleife und dem Duft von Rosenblüten? Es ist so, Dotti: Jede Liebe hat ihre eigene Geschichte. Es gibt die bunt verpackte, die spontan erstandene, die mit den zig Ecken und Kanten und die zerbrechliche, die in mehrere Schichten altes Zeitungspapier gewickelt daherkommt.“ (S. 103)

Nach „Naschmarkt“ ist „Mohnschnecke“ der zweite Band mit der liebenswerten, aber doch leicht chaotischen Dotti Wilcek. Jeder, der selbst schon einmal verlassen wurde oder sogar verlassen hat, wird sich sofort in ihre Situation hineinversetzen können. Doch mitunter kommt ihr Verhalten ziemlich naiv daher. Was Dotti aber nicht weniger sympathisch macht, eher ist es so, als dass der Beschützerinstinkt angesprochen wird.

Auch dieses Mal dreht sich alles um die Liebe, jedoch in einem anderen Sinne. Und ausgerechnet ein Rezeptbuch ist der Auslöser, wo Dotti eher weniger mit Backen und Kochen am Hut hat. Doch das Geheimnis des Büchleins reizt sie und da ist der Leser sehr froh drum. Denn schnell ist man selber infiziert und möchte unbedingt wissen, was es mit dem Bändchen auf sich hat. Begeistert begibt man sich auf eine Reise ins Ungewisse, denn die Anhaltspunkte sind mehr als überschaubar, so dass eine erfolgreiche Mission nicht vorhergesagt werden kann. Obwohl sich die Puzzleteile nach und nach von selber zusammensetzen und recht bald ersichtlich wird, in welche Richtung das Ganze gehen wird, wird das Lesevergnügen nicht geringer.

Mit ihrem lockeren Stil zieht Dotti den Leser mitten ins Geschehen, denn sie erzählt ihre Geschichte natürlich selbst. So ist es, als wäre man live dabei, während die Spurensuche schon in vollem Gange ist. Die Protagonisten sind alte Bekannte, die man einige Zeit nicht gesehen hat. Aber sofort baut sich wieder eine emotionale Bindung auf, die schon beinahe greifbar ist.
Natürlich geht es zuweilen auch um Dottis persönliches Liebesglück, schließlich ist dies der Ausgangspunkt. Das zu ergründen sollte jedoch jedem selber überlassen sein, jedes erläuternde Wort darüber wäre eines zuviel.

„Mohnschnecke“ kann es ohne Weiteres mit dem Vorgängerband aufnehmen, der übrigens nicht Voraussetzung dafür ist, diese Geschichte zu verstehen. Um jedoch ein umfassendes Bild der Charaktere zu erlangen, ist es sicherlich vorteilhaft, „Naschmarkt“ bereits gelesen zu haben.

Reiheninfo:
Band 1: Naschmarkt

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