Film-Rezension

[FILM-REZENSION] Solsidan – Staffel 1

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Solsidan – Von wegen Sonnenseite
Regie: Ulf Kvensler / Felix Herngren
Darsteller: Felix Herngren, Mia Skäringer, Johan Rheborg, Josephine Bornebusch u.a.
Studio: Edel Germany GmbH
Reihe: Staffel 1
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 230 Minuten

 

SOLSIDAN – VON WEGEN SONNENSEITE

 

Alex hatte sich alles bereits so schön ausgemalt als er gemeinsam mit seiner hochschwangeren Freundin Anna zurück in sein Elternhaus zieht. Doch die erste Hürde ergibt sich sogleich, denn seine Mutter möchte gar nicht ausziehen, sondern lieber gemeinsam mit der jungen Familie unter einem Dach hausen. Anna sieht das Ganze ein wenig anders… Das ist allerdings erst der Beginn einer ganzen Reihe von Komplikationen, die das Leben im ehemaligen Heimatort bitterschön gestalten.

Comedy aus Schweden? Wenn man im Zusammenhang mit Filmen und Serien an dieses Land denkt, so hat man zunächst düstere Begebenheiten, unendliche Weiten und kühle Brisen vor Augen. Dass es aber auch anders geht zeigt „Solsidan“ mit einer Vehemenz, die man Land und Leuten vermutlich nicht unbedingt zugetraut hätte.

Sicherlich muss man zunächst einen gewissen Zugang zu den Charakteren und der Gesamtsituation finden. Doch ist man erst einmal angekommen, zeigt sich, dass die Vorstadtidylle nur ein schöner Traum von Alex und Anna war, in Wahrheit gibt es knallhartes Konkurrenzverhalten und Missverständnisse so weit das Auge reicht, egal ob untereinander oder im Zusammenspiel mit Freunden und Bekannten. Bissige Kommentare, trocken und ernsthaft platziert, bringen die Situation häufig auf den Punkt. Sarkasmus und ein gesundes Maß an Selbstironie runden die skurrilen, zum Teil sogar makabrem, Erlebnisse, gekonnt ab. Gleichzeitig bleibt dem Zuschauer aber hin und wieder auch das Lachen im Halse stecken, wird man sich über die vorherrschende Situation erst einmal wirklich bewusst.

Nichtsdestotrotz soll die Serie natürlich in erster Linie unterhalten, und das gelingt wunderbar. Die einzelnen Folgen hätten ruhig noch einen Ticken länger sein können, obwohl in knapp 22 Minuten extrem viel Input gegeben wird. Inwiefern der deutsche mit dem schwedischen Humor konform geht muss jeder für sich herausfinden, es schadet jedoch nicht, wenn man sich einfach überraschen lässt und offen an die Sache herangeht.

Die einzelnen Rollen scheinen den Schauspielern auf den Leib geschneidert, man kauft ihnen ihre – manchmal kauzigen – Eigenheiten absolut ab und echauffiert sich recht schnell über das ein oder andere Verhaltensmuster, in der Hoffnung etwas daran ändern zu können, obwohl dies natürlich nicht geht. „Solsidan“ – eine Serie mit Potential und Suchtfaktor, der darauf drängt, dass auch weitere Staffeln bald mit deutscher Tonspur erhältlich sind.

 
 

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