Rezension

[REZENSION] Ihr Königreich

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Ihr Königreich (OT: Kingdom)
Autor: Jo Nesbø
Übersetzer: Günther Frauenlob
Verlag: Ullstein
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 592 Seiten
Autor:
Jo Nesbø, 1960 geboren, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Er gehört zu den renommiertesten und erfolgreichsten Krimiautoren weltweit. Jo Nesbø lebt in Oslo.

 

IHR KÖNIGREICH

 

Zwei Brüder, die sich nicht erst seit dem Tod ihrer Eltern gegenseitig brauchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und für die die Familie über allem steht. Roy bewohnt den elterlichen Hof in der Einöde bereits jahrelang alleine, doch plötzlich steht sein kleiner Bruder wieder vor der Tür, mit seiner Frau und einer Geschäftsidee. Um das Projekt zu einem Erfolg zu machen, müssen die Bewohner Os’ alle an einem Strang ziehen. Besitzt Carl immer noch die Fähigkeit alles und jeden für sich einzunehmen? Und was passiert, wenn auf einmal längst vergangene, aber niemals vergessene, Ereignisse wieder neu aufgerollt werden?

Die Erzählung betrachtet die Geschehnisse nicht chronologisch, sondern eher in der Reihenfolge, in der es dem Autor notwendig erscheint, dem Leser einige Hintergrundinformationen mitzugeben. So hat man zwar von Beginn an häufiger das Gefühl, dass sich vor allem in der Vergangenheit längst nicht alles so abgespielt hat wie zunächst dargestellt, konkrete Erläuterungen aber folgen erst mit der Zeit. Diese wiederum lassen dann aber auch wirklich nichts aus, die knallharten Fakten werden benannt, lassen den Leser häufig verstört und entgeistert zurück.

Gleichwohl wird dadurch einiges an Spannung eingebüßt, denn großartige Überraschungsmomente oder gar Wendungen gibt es nicht. Es handelt sich sicherlich auch nicht um einen klassischen Kriminalroman, nichtsdestotrotz hätte der Spannungsbogen noch weiter ausgebaut werden können. So aber neigen einige Passagen dazu recht langatmig zu werden, so dass man sich mitunter die Frage stellt, ob solch ausschweifende Beschreibungen tatsächlich unbedingt vonnöten sind. Gerade bei Ereignissen, die schon einmal ähnlich dargestellt wurden.

Bizarr und düster sind die Adjektive, die subjektiv gesehen sofort mit dem Geschehen in Verbindung gebracht werden. Trotz dessen, dass man jedes Wort versteht, lässt sich die Geschichte nicht so recht fassen. Will hier jemand provozieren oder ist es wahrhaftig so einfach, dass getan werden muss was nötig ist?

 
 
MUSS ICH HABEN!

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Hörbuch:
 

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