Rezension

[REZENSION] Death Call

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Death Call (OT: The Caller)
Autor: Chris Carter
Übersetzerin: Sybille Uplegger
Verlag: Ullstein
Reihe: Robert Hunter 8
Ausführung: Taschenbuch, 416 Seiten
Autor:
Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig lebt Chris Carter in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

 

DEATH CALL

 

Er studiert seine Opfer, er dringt in ihre Privatsphäre ein, er macht ihnen Hoffnung, und doch ist es nur ein perfides Spiel. Er macht keine Fehler, alles ist von Anfang bis Ende durchdacht, seine große Stärke: Geduld. Doch wie soll die UV-Einheit ihm dann auf die Spur kommen, um dem Morden ein Ende zu setzen?

Es sind grausame Tatorte – jawohl, Mehrzahl – an die Robert Hunter und sein Team gerufen werden. Eine bizarre Mordserie, die einerseits ein Muster erkennen lässt, dann aber doch wieder absolut undurchdringlich erscheint. Ob man es womöglich doch mit mehr als einem Täter zu tun hat? Ob der Brutalität möchte man sich am liebsten vom Geschehen abwenden, doch irgendetwas zieht den Leser immer wieder in den Bann, so dass es nicht einmal möglich ist die Lektüre zur Seite zu legen.

Die Ermittlungen kommen nur schleppend in Gang, was allerdings weniger an den Fähigkeiten der Kommissare, sondern vielmehr an der Finesse des Täters liegt. Er ist immer mindestens einen Schritt weiter als alle anderen, ist wachsam und versteht sich darauf nicht aufzufallen. Im Normalfall würde man einem Charakter mit diesen Eigenschaften seinen Respekt zollen, im Hinblick auf die Grausamkeiten löst sich dies verständlicherweise in Wohlgefallen auf. Umso eifriger hält man sich gerne an Robert Hunter, der einen absolut feinen und wachen Geist besitzt, trotz zeitweiser Unruhe.

Sprachlich sehr eingängig, bleibt dem Leser kaum anderes übrig als regelrecht durch die Seiten zu fliegen. Die Spannung, wenngleich zumeist auf solidem Niveau, kann nicht immer gehalten werden, dafür gerät der eigentliche Fall zuweilen zu sehr in den Hintergrund, wenn es ermittlungstechnisch wieder einmal stockt. Trotz allem ist und bleibt die vorherrschende Atmosphäre durchgängig angespannt und aufgeladen, man weiß nie wann sich das nächste Gewitter entlädt. Ein noch engeres Zusammenspiel aller Elemente und nicht nur das Grundgerüst wäre perfekt.

Chris Carter greift verschiedene Aspekte des menschlichen und sozialen Miteinanders auf, die sich erst im Laufe des Geschehens mit den Ereignissen verbinden lassen. So bekommt man durchaus noch einmal einen anderen Blick auf das Gelesene, wenn man es im Nachhinein einmal Revue passieren lässt.

 
 

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